Der Minitipp: Reisebüro

© RainerSturm / pixelio.de
© RainerSturm  / pixelio.de
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Wenn du eine Geschichte schreibst, schickst du deine Leser auf eine (Abenteuer-) Reise. Dabei ist der Weg das Ziel. Aber: Art und Richtung der Reise legst du schon auf den ersten Seiten fest. Auch sollten die Leser bald wenigstens ungefähr wissen, wo die Reise hinführt. Und was erreicht werden muss, damit die Reise ein Ende hat. Damit bekommen sie auch ein Gespür dafür, wenn du ihnen kein guter Reiseführer bist und oft vom Wege abkommst, die Reise unnötig verzögerst oder eine ganz andere Richtung einschlägst. Also plane die Reise gut. Du musst dich auskennen, um die Mitreisenden nicht zu enttäuschen.

Der Minitipp: Getrieben

© Thomas Max Müller / pixelio.de
© Thomas Max Müller  / pixelio.de
© Thomas Max Müller / pixelio.de

Während der Plot einer Geschichte von der ständigen Suche nach der Antwort auf die Frage „Was wäre, wenn …?“ getrieben ist, suchen die Figuren innerhalb dieses Plots stets aufs Neue die Frage „Was tätest du, wenn …?“ zu beantworten.

Der Minitipp: Worum gehts?

Ex-Posé

Ex-PoséWer ein gutes Exposé schreiben will, legt am besten als Erstes die Frage „Was passiert?“ ganz weit weg. Er greift sie überhaupt nur und erst dann wieder auf, wenn er damit der Antwort auf die eigentlich entscheidende Frage „Worum geht es?“ noch zusätzliches Leben einhauchen kann.

Der Minitipp: Am Pranger

© Sanjay Deva
© Sanjay Deva
© Sanjay Deva

Niemand, der heutzutage (s)ein Werk selbst verlegt, sollte dafür von vornherein an den Pranger gestellt werden. Doch eines muss sich der Selbsverleger ernsthaft bewusst machen: Wer unabhängig veröffentlicht, gibt dennoch ein Recht ab – das Recht nämlich, einem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Der Minitipp: Licht und Schatten

Licht und Schatten, Foto: Alexey Fursov
Licht und Schatten, Foto: Alexey Fursov
© Alexey Fursov

In einer Geschichte gilt: Ohne Schatten verblasst das Licht. Ohne das „Böse“ bekommt das „Gute“ nichts zu tun. Fehlt die antagonistische Kraft (wie immer die auch aussehen mag), ist der Held arbeitslos. Dann allerdings ist er es, der die Geschichte in Gang bringt und „am Laufen“ hält. Das gilt nicht weniger, wenn er eine Sie ist.

Der Minitipp: Domino der Erzählens

Domino, Foto: pzAxe
Domino, Foto: pzAxe
© pzAxe

Wer sich nicht sicher ist, wie er seine Geschichte ins Rollen bringt, dem hilft es vielleicht, sich klarzumachen, dass die meisten Geschichten aus Ereignisketten bestehen, die man mit dem Dominospiel vergleichen kann.

Ein erstes Ereignis gibt den Anstoß und setzt die Kette in Gang. Doch anders als beim Domino braucht es zwischen den Ereignissen immer wieder ein Bindeglied: den Helden, der auf das eine Ereignis reagiert und damit das nächste auslöst.

Der Minitipp: Den Bogen spannen

Minitipp, Foto: Diego Barbieri / Shutterstock.com
Minitipp, Foto: Diego Barbieri / Shutterstock.com
© Diego Barbieri / Shutterstock.com

Wir beobachten die Schützin. Plötzlich spannt sie den Bogen! Und auch wir sind gespannt, was geschieht, wenn sie die Sehne loslässt. Doch noch erfüllt sich unsere Erwartung nicht. Mögen wir geglaubt haben, die Sehne sei schon zum Zerreißen gespannt, die Schützin zieht sie noch ein weiteres Stück an.

Gerade, als wir sicher sind, nun werde sie den Pfeil davonschnellen lassen, lockert sie ihren Griff noch einmal ein wenig. Wieder spannt sie den Bogen. Jetzt noch straffer als zuvor. Noch mehr. Und noch mehr. Die Anspannung presst uns den Schweiß auf die Stirn, die Erwartung lässt uns zittern. Es scheinen Jahre zu vergehen, dann endlich geschieht, was wir von Beginn an erwartet haben: Die Spannung löst sich, der Pfeil springt von der Sehne, um das endgültige Ergebnis zu dokumentieren.

Ein Spannungsbogen, wie er (hoffentlich) im Buche steht.