Sechser im Motto: Spezial Schreibexil

Sechser im Motto, Foto: javarman
Sechser im Motto, Foto: javarman
© javarman

Im Mai haben sich mehrere Autoren zum Schreibexil in Leogang (Österreich) zusammengefunden. Dort entstand die Idee zu einem „Sechser im Motto“-Spezial, an dem sich mit meiner Wenigkeit sieben Autoren beteiligt haben.

Aufgabe:
Schreibe einen Dialog, in dem du versuchst, deinen beim Wichteln gezogenen Schreibexil-Kollegen zu überzeugen, die Arbeit ruhen zu lassen!

Mascha Vassena

Dialog im Schreibhaus: Glamouröses Autorendasein

Früher Nachmittag. Im Garten hinter dem Haus. C. Im Liegestuhl, Lockenwickler im Haar, das Laptop auf dem Schoß. M. kommt aus dem Haus, eine Flasche Prosecco und zwei Gläser in der Hand.

M.: Komm, wir trinken was, wir sind ja nicht nur zum Arbeiten hier.
C.: Du ich bin erst vor eine halben Stunde aufgestanden. Letzte Nacht hab ich bis drei geschrieben, damit ich den Abgabetermin einhalten kann.
M.: Und, lief es gut? Dann können wir ja darauf anstoßen! (beginnt, die Flasche zu öffnen).
C.: Ich muss aber heute noch 20 Seiten schaffen, meine Lektorin schreibt mir schon stündlich E-Mails und fragt, wo die Leseprobe bleibt.
M.: Genau deswegen brauchst du ein Glas Prosecco! Erfolgreiche Chick-Lit-Autorinnen schwören drauf, mit Schwips zu schreiben. Da kommen einem die besten Ideen.
C.: Ach, deswegen wird in den Büchern so viel getrunken! Ich hab jetzt aber wirklich keine Zeit. Wenn aus dem Buch nichts wird, muss ich die Katze ins Tierheim geben, weil ich mir das Futter nicht mehr leisten kann.
Korken knallt, Prosecco schäumt aus der Flasche und tropft ins Gras, M. füllt die Gläser.
M.: Los jetzt! Du bist deinen Leserinnen einen gewissen Lebensstil schuldig. Stell dir mal vor, eine Frauenzeitschrift macht eine Homestory und du entpuppst dich als total unglamourös. Das hat doch null Unterhaltungswert! Ohne das passende Image verkaufen sich deine Bücher nicht, das gehört heutzutage einfach dazu. Denk an die Katze!
C.: Gerade macht aber keiner eine Homestory über mich, und die Lektorin wartet auf die Leseprobe. (wendet sich wieder dem Laptop zu)
M.: Wenn du jetzt nicht mit mir anstösst, poste ich auf Facebook, dass du täglich mehrere Stunden am Rechner sitzt und arbeitest.
C.: O Gott, bloß nicht! (greift nach dem Glas)
M.: Na also, der Marktwert steigt! Prost!

Claudia Toman

Philipp: (sitzt mit dem Computer auf der Couch und starrt konzentriert auf den Bildschirm. Ebenfalls anwesend: Eine leere Flasche Cola, Nora, der Hund, und Kollegin Schlederer, die ihre Uhr sucht)
Ich: Arbeitest du, Schatz?
Philipp: Hmm hmm.
Ich: Gehst du mit mir zum Bach, Fische fangen?
Philipp: (starrt konzentriert auf den Bildschirm und betätigt die Leertaste, was später noch wichtig wird!)
Ich: Schatz?
Philipp: Hmmmm.
Frau Schlederer: Hat jemand meine Uhr gesehen?
Ich: Wir könnten sie mit meinem Haarnetz aus dem Bach fischen und Sushi draus machen.
Frau Schlederer: (empört) Was? Das ist eine Vintage-Uhr. Die verträgt sich nicht mit Ingwer und Wasabi.
Philipp: (ohne den Blick vom Bildschirm zu lösen) Wir haben Tiefkühl-Fisch, Mäuschen. Und ich wette, im Bach ist überhaupt kein Fisch. Außerdem mag ich lieber gebackenen Fisch mit brutzelnden, goldenen Bratkartoffeln dazu.
Ich: Das täte dir so passen! Meinen netten Fisch verderben. Fisch muss man roh essen. Und deine Bratkartoffeln kannst du behalten! Bäh!
Philipp: (antwortet nicht, betätigt stattdessen ein zweites Mal die Leertaste)
Ich: (mit Klagemiene) Sogar der Hund hat mehr für Fischfang übrig als du.
Nora, der Hund, winselt zustimmend und gähnt.
Ich: Was machst du überhaupt?
Philipp: Ich bereite den Blogbeitrag vor. Sechser im Motto. Haben wir Gurkensalat?
Ich: Wie kommst du jetzt auf Gurkensalat? Ich habe dich gefragt, ob wir fischen gehen.
Philipp: Das macht mich hungrig.
Ich: (triumphierend) Dann lass uns was zu Essen besorgen!
Nora, der Hund, bellt begeistert.
Frau Schlederer: Essen? Das klingt gut. Wo lebt denn der Mikrowellenherd?
Philipp: Ich muss arbeiten!
Ich: Aber deine Cola ist alle. (lauernd) Brauchst du nicht eine neue, mein Schaaatz?
Philipp: Nö. (kratzt sich nachdenklich am Kinn)
Ich: (mit bebender Stimme) Du hast jetzt genau drei Leerzeichen geschrieben. Das ist nicht arbeiten, das ist leerer Datenverkehr. Wenn du deine Prioritäten nicht ordnest, wandere ich nach Japan aus und heirate einen Hochseefischer!
Frau Schlederer: Ich esse keinen Fisch. Ich esse überhaupt nichts, das mal Augen hatte. Hat irgendwer meine Uhr gesehen???
Ich: Den ganzen Tag hast du nur Augen für das Netbook, starrst den Bildschirm an und kümmerst dich null um meine Fischbedürfnisse. Da müssen sich einem ja die Schuppen aufstellen. Vermutlich wär es dir auch wurscht, wenn ich mich in den Bach stürze und im Bachbett ersäufe.
Frau Schlederer: Also ich geh jetzt ins Bett! Ich bin schrecklich gestresst.
Philipp: (betätigt ein drittes Mal die Leertaste, klappt das Netbook zu und steht auf)
Ich: (begeistert in die Hände klatschend) Kommst du jetzt endlich mit mir ins Bachbett?
Philipp: Ich geh eine rauchen.

Philipp Bobrowski

Philipp: Kommst du?
Victoria: …
Philipp: Victoria?
Victoria: Du geruhst, mich zu meinen? Wohin, wenn mir die Frage gestattet ist?
Philipp: Hier ist sonst keiner. Zur Kartbahn.
Victoria (lacht, lacht und lacht, was Philipp veranlasst, ungeduldig auf die Uhr zu schauen): Ist es deinereiner möglich, sich meinereiner in einem derartigen Gefährt vorzustellen?
Philipp: Du guckst doch auch Formel 1.
Victoria: Dem ist wohl so. Es soll aber, wie mancher munkelt, auch Leute geben, deren Vergnügen das Lesen, gleichwohl in keiner Weise das Schreiben ist.
Philipp: Versteh ich nicht.
Victoria (unmerklich seufzend): Mir fehlt es an der notwendigen Zeit, da ich erst siebenundvierzig Seiten eines angestrebten Tagespensums von neunundachtzig bewerkstelligt habe.
Philipp (zuckt mit den Schultern, brüllt im Hinausgehen): Claudiaaaaa! Thoooomaaaaas! Wir können los!

Victoria Schlederer

Ort und Zeit der Handlung: ein mehrere Jahrhunderte alter Gutshof in tiefster Provinz, für die Dauer von zwei Wochen zum Schreibexil erhoben. Mai 2012.

Die besondere Herausforderung, welche der Umgang mit Persönlichkeiten von der charakterlichen Disposition eines Thomas M. darstellen, sollte ganz und gar nicht unterschätzt werden: Denn man merke auf und staune, wir haben es hier mit einem Parade-Exemplar der zusehends rarer werdenden Spezies „Gentleman“ zu tun; einem Menschen also, der, wie die Heldin unseres kleinen Schwanks schon des öfteren festzustellen die Ehre hatte, seinem Freundeskreis großmütig und ohne mit einer Wimper zu zucken, Ohren, Nerven, und Zeit opfert.
Nun, oben genannte Herausforderung wird sich vermutlich mittlerweile nicht mehr allzu schwer erahnen lassen: So es sich nicht um dramatische Wendungen des Schicksals oder Angelegenheiten, die keinerlei Aufschub dulden, handelt, wird Dame oder Herr von Welt (ersteres, in unserem Fall) einem Thomas M. Anliegen mit äußerster Subtiltät vortragen, ganz besonders wenn er sich, wie soeben, in einer intensiven Schreibphase befindet, und ihn keineswegs mit einer offenen Bitte konfrontieren.

Dabei kann es geschehen, dass sich ein Dialog wie folgender entspinnt:

Unsere Heldin: hat soeben drei der viereinhalb Normseiten, die ihre bisherige schreiberische Tagesproduktion darstellten, wieder gelöscht, und befindet sich nun auf der dringenden Suche nach Ablenkung, Zerstreuung, und einer Plauderei.
Bewusster Thomas M: bis vor kurzem tiefversunken schreibend, blickt auf.
Die Heldin: „Stör ich Dich eh nicht? Das heißt, wenn ich Dich stör‘, dann entschuldige ich mich schon einmal vorbeugend, aber …“ (Sie merkt, dass sie offensichtlich sehr stört, und das schlechte Gewissen erwacht.)
Thomas M: hält im Tippen inne. Das obligatorische „nein“ entweicht seinen Lippen, er rundet es mit einem „aber sicher nicht“ ab.
Die Heldin: ist indessen zu der Conclusio gekommen, dass „… aber ich habe mich gerade in eine Ecke geschrieben und würde Dir jetzt gerne eine Dreiviertelstunde lang irgendwelchen Unfug über historische Details zu meinem Projekt vormonologisieren“ keine korrekte Weiterführung des Satzes ist – zumindestens nicht, wenn sie Tage später in einem Blogeintrag eines Mitexilanten nicht als ausgeprägte Egozentrikerin herüberkommen will.
Thomas M: missdeutet das pointierte Schweigen, das ihm entgegenschlägt. „Geht’s Dir gut? Ist alles in Ordnung?“
Die Heldin: überdenkt ihre Optionen; mit „nein“ zu antworten, und detailliert das schreiberische Missgeschick (inklusive historischer Abschweifungen) darzulegen, scheint ihr zu egoistisch; die Variante, zu bejahen und sich ihrerseits nach dem Fortschritt des ThomaM’schen Werk zu erkundigen, in jenem Moment zu grausam. (Wer will Schreibende schon vor die schwierige Wahl stellen, eine Kreativphase auszunutzen, oder dem Drang nachzugeben, über das eigene Projekt zu konversieren?) Sie entscheidet sich für den dritten Weg und tritt mit der Erklärung, die im Garten geparkten Haflinger heillos mit Karrotten überfüttern zu müssen, den Rückzug an.
Thomas M: von der Heldin erratischem Verhalten leise beunruhigt, bietet seine Gesellschaft an und erfährt somit (da unsere Heldin zur sprunghaften Gesprächsführung neigt) letztlich doch weit mehr über die gesellschaftlichen Ereignisse des Jahres 1907, als er – oder irgendein anderer Mensch – jemals wissen wollte.
Die Haflinger: überfressen sich indessen an Karrotten und Ärmeln.

Thomas Mühlfellner

Ich: „Gabi?“
Gabi: „Ja?“
Ich: „Gabi?’
Gabi (leicht genervt): „Jaaa?“
Ich: „Gabi, was machst du hier?“
Gabi: „Ich schreibe.“
Ich: „Und, kommst du voran?“
Gabi (sieht Ich von unten an): „Jetzt nicht mehr so gut.“
Ich: „Warum gehen wir dann nicht mal kurz spazieren. Kopf auslüften und so.“
Gabi: „Das ist nicht nötig, es wird wieder besser gehen, wenn du mich arbeiten lässt.“
Ich: „Ach so.“
Kurze Pause. Ich trippelt unschlüssig um den Gartentisch herum, während Gabi wieder auf ihren Laptop starrt.
Ich: „Gabi?“
Gabi: „Was?“
Ich: „Pebo geht vielleicht auch mit.“
Gabi: „Pebo bleibt hier!“
Ich: „Aber wenn er mitgehen will?“
Gabi: „Er bleibt hier!“
Ich: „Na gut.“
Zweite Runde von Ich um den Gartentisch. Nervös blickt Gabi über ihre Schulter.
Ich: „Du? Gabi?“
Gabi: „Herrgottnochmal, was?“
Ich: „Wollen wir eine Runde Badminton spielen?“
Gabi: „Ich kann das nicht.“
Ich: „Ich zeig’s dir. Ist echt leicht.“
Gabi: „Ich habe keine Lust. Ich will arbeiten.“
Ich: „Okay …“
Ich schleicht wieder um den Gartentisch herum, mittlerweile argwöhnisch von Gabi beobachtet.
Ich: „Gabi?“
Gabi: „WAS IST?“
Ich: „Ich habe Nudeln aufgesetzt.“
Gabi: „Und?“
Ich: „Wann sind die fertig?“
Gabi: „Wenn sie durch sind.“
Ich: „Ja schon, aber wann merke ich das? Kannst du nicht vielleicht mal kurz mitkommen und prüfen, ob die Nudeln fertig sind?“
Gabi: „Das ist nicht dein Ernst?“
Ich (überlegt kurz, scheint aber Gabis Blick richtig zu deuten): „Eh nicht …“
Und wieder kreist Ich um den Tisch, starrt auf den plätschernden Bach. Gabi funkelt Ich aus den Augenwinkeln an.
Ich: „Gabi?“
Gabi: „Herrschaftszeiten, jetzt reicht’s aber!“
Ich: „Tschuldigung. Aber du kannst doch so toll Tarot-Karten legen. Kannst du mir nicht die Karten für meine Zukunft legen?“
Gabi: „Deine Zukunft? Ich zeig dir deine Zukunft!“
Ruckartig steht sie auf, der Gartenstuhl kippt nach hinten, sie stürmt zur Scheune, reißt das Scheunentor auf und ergreift die Axt.

Gabriele Gfrerer

Wie schaffe ich es, Steffi vom Schreiben abzuhalten? Der Versuch eines Dialogs …

Ich (über einen Schülertext gebeugt – auf der Suche nach einer Ausrede, das Korrigieren unterbrechen zu können): Steffi, an was schreibst du grad?
Steffi (zerrt einen sperrigen Liegestuhl auf die Sonnenwiese): Ah ja, Schreiben  … ja, klar! Schreiben … ich bin grad beim Überarbeiten … beim zweiten Kapitel  … Nora! Hierher! Hat irgendwer das kleine Monster gesehen? … also, das zweite Kapitel  ist echt ein Hund! … Nora! Aus! Lass den Igel in Ruhe! (lässt die Liegenbestandteile fallen, sprintet zu einem Laubhaufen am Ende des Gartens) … da haben wir wieder was gefunden, was, kleines Monster? (über die Schulter) Dem Igel kann sie ja nicht wirklich was tun, aber wenn da Babys sind … Nora! Geh jetzt weg da! …
Ich (immer noch auf der Suche nach einem Break zum dritten Mal den ersten Satz des Schüler-Krimikapitels lesend – interessiert): Echt? Hat der Igel Babys?
Steffi (im technischen Clinch mit dem Klappstuhlgestell): So dick wie der ist, würde mich das jetzt nicht wundern … wir hatten ja mal einen Igel in der Praxis – versuch mal, einem Igel eine Spritze zu geben! (lacht) – Nadeln hätt der ja selber genug! (springt rechtzeitig vom Sessel weg, bevor er unkontrolliert zusammenklappt) … ja, das zweite Kapitel macht mich echt fertig! Dieser Brief … was haltet ihr von dem Brief? Kann ich den mal vorlesen? … Nora! Schluss jetzt! Mit dem Igel darfst du nicht spielen! (zwischen Stuhl und Hund hin und hergerissen)  Ich brauch jetzt irgendwas Süßes! (verschwindet im Haus, kommt aber unerwartet schnell wieder zurück). Die Nora, das Dummerchen! (lacht und befreit das zappelnde Tier aus einem Kabel, in das es sich mit den Hinterpfoten verstrickt hat). Da sind wir heute mit der Nase in den Stromkreis gekommen, gell, kleines Monster? Da haben wir dann einen schlimmen Schreck gekriegt (patscht Nora auf den Kopf) …
Ich (erfreut über die Hochspannung versprechende Neuigkeit): Ach, haben wir …?
Steffi (kichert):  Wir sind halt immer so schrecklich neugierig! (zerrt am Gestell, das endlich einem Liegestuhl ähnlich zu sehen beginnt) Da fällt mir ein, ich soll ja noch einen Text schreiben! Oh Mann! Voll vergessen. Ich bin ja so a Depp. Ich hab schon was angefangen, aber des muss ich definitiv nochmal überarbeiten … (lässt sich in die Liege plumpsen und greift nach dem Laptop) Nora! Der Müllwagen tut dir schon nix! Ja, is ja fein! Tust uns bewachen, gell? (springt auf, verschwindet ins Haus) Ich hab in letzter Zeit so viel Gusto auf ungesundes Zeugs! (aus dem off – wahrscheinlich aus der Küche) und ihr seids schuld (lacht hell und ansteckend).
Ich (resigniert wieder über den Schülertext gebeugt): Sorry, aber ich kann Steffi unmöglich vom Arbeiten abhalten … (seufzt) Das schafft sie schon ganz von allein …

Stephanie Schmitt

Schriftstellerische Ausreden

Ich: Lass uns irgendetwas machen.
Tanja: Ich mach schon irgendwas. Schreiben.
Ich: Die ganze Woche bist du auf Berge gerannt bzw. gefahren. Hast dich in der Infrarotkabine geräkelt und sonstigen Blödsinn gemacht, der mit allem zu tun hatte, nur nicht mit Schreiben und kaum …
Tanja: Ich habe geplottet.
Ich: Ja, ja, geplottet. DIE Ausrede eines jeden Schriftstellers, sobald er was macht, das nicht an Schreiben erinnert. Dann heißt es nicht mehr: Ich war Bergwandern, sondern ich musste herausfinden wie lang meine Helden von A nach B brauchen. Und wenn man im Drogenrausch von der Polizei verhaftet wird, dann hat man nur recherchiert.
Tanja: Klingt als wär dir das mal passiert.
Ich: Mir? Ich weiß noch nicht mal wie Drogen aussehen.
Tanja: Warum schaust du dann auf einmal so nervös zum Fenster raus?
Ich: Hab mich nur gewundert, dass das Wetter auf einmal so umgeschlagen hat.
Tanja: Weißt du was? Ich habe in meinem Roman eine Laudanum-Szene. Da könnte ich noch ein paar Informationen zu gebrauchen. Wie das Zeug so wirkt. Und wie man sich so fühlt. Du würdest mir da doch sicher helfen.
Ich: Na gut. Ich geb’s zu. Ein paar Erfahrungen habe ich ja. Dann lass uns mal rausgehen. So ein bisschen in die Berge rein. Muss ja nicht jeder mitbekommen.

Nach einer Viertelstunde irgendwo im Wald.

Tanja: Jetzt schieß schon los.
Ich: Womit?
Tanja: Den Drogen.
Ich: Ich glaub, ich war nicht ganz ehrlich. Ich hab keine praktischen Erfahrungen mit Drogen.
Tanja: Du wolltest mich also nur vom Schreibtisch weglocken.
Ich: Hat doch geklappt. Aber bevor du sauer wirst: Ich weiß wie man aus Pilzen Drogen herstellt. Also lass uns ein wenig wandern und Pilze suchen.
Tanja: Dann können wir heute nach dem Abendessen die Wirkung ausprobieren.
Ich: Und gegebenenfalls halt auch die Folgewirkungen wie das mit Notruf und so weiter funktioniert. Erstbehandlung im Krankenhaus. Verhaftung. Anklage. Und Verhandlung.
Tanja: Alles im Sinne der Recherche!
Ich: Was denn sonst?

SSFCTV (Special Schreibforce: Claudia, Thomas, Victoria)

Mascha sitzt im Schneidersitz auf der Couch und schreibt.
Claudia (platzt herein): Duhu, Mascha? Hast du grad Zeit?
Mascha: Nein. Ich schreibe.
Claudia: Sehr gut. (schweigt lautstark)
Mascha: (sieht vom Computer auf) Warum?
Claudia: Ich brauche eine kotzende Katze.
Mascha: (während sie etwas auf ihrer Tastatur tippt) Dann fütter ihr den Rest vom Curry!
Claudia: (hungrig) Ist noch was da?
Mascha: Wenn du was übrig gelassen hast … Aber gib der Katze was ab!
Claudia: Die kotzt doch nicht wegen dem Curry, sondern wegen dem Orakel.
Mascha: (ansatzweise ist Ironie zu erkennen) Klar, warum bin ich nicht gleich drauf gekommen?
Claudia: Also, bist du so lieb, Mascha? Bitteee!
Mascha: (ungeduldig) Nachher. Ich muss dringend das Kapitel fertigschreiben.
Claudia: Du bist ein Schatz!

Claudia verschwindet eilig Richtung Küche. Mascha schüttelt den Kopf und tippt drei Wörter, als Thomas die Tür mit einem dramatischen Schrei aufreißt.

Thomas: Mascha?
Mascha (ohne aufzublicken): Ich schreibe.
Thomas: Maaaaascha?
Mascha: Was?
Thomas: Kannst du mir mal die Welt zerstören?
Mascha (blickt interessiert hoch): Wenn ich dafür eine kotzende Katze verwenden kann?
Thomas: Ähm … Was?
Mascha: Egal. Aber was willst du wirklich?
Thomas: Das Weltende, die Apokalypse, Armageddon. Das Übliche eben. Feuer, Rauch, Schwefel, Meteoriten, was halt dazugehört.
Mascha: Das ist ein bisschen viel. Was bietest du an?
Thomas: Ich ess den Rest vom Curry?
Mascha: Du gehst mit Gionata in den Prater, wenn wir in Wien sind.
Thomas: Okay. Ich erzähl ihm dann mehr von meinem Plot …
Mascha (mit Blitzen in den Augen): Untersteh dich!

Thomas zieht mit einem selbstgefälligen Grinsen von dannen. Victoria kommt aus dem Garten und murmelt ungläubig.

Victoria: *Gemacht ja zwo Dresden
Mascha: (weniger irritiert als es nach nämlicher Äußerung zu erwarten wäre, blickt schicksalsergeben von ihrem Plot auf) Wie meinen?
V: Sorry, sorry, bloß Zwistigkeiten mit dem Telefon. Aber, wenn wir doch gerade schon plaudern …
Mascha: (schnaubt)
V: … Was hältst Du von Haremszenem in fin de siecle Erotika?
Mascha: (staubtrocken) Zugegebenermaßen nicht unbedingt eine Frage, die sich mir im Leben schon gestellt hätte.
V: (mit charakteristischer Bereitschaft, sich über Gebühr für das Thema zu begeistern) Die waren anno dazumals vollkommen besessen von dem Zeug. (Es folgt: Ein längerer, ausladender Monolog über k&k-Pornographie in sämtlichen Ausprägungen, welcher der geneigten Leserschaft an dieser Stelle erspart wird, um selbige nicht zu antagonisieren)
Mascha: (deren Weltgewandtheit sie davor bewahrt, der Sprecherin mit blankem Entsetzen zu begegnen) Faszinierend! (sie widersteht der Versuchung, sich in der passenden Spock-Augenbraue zu ergehen.)
V: (enthusiastisch) Also, machst du’s?
Mascha: Was? Curry?
V: Eine fin de siecle Haremsszene, natürlich!
Mascha: Mit oder ohne apokalyptisch kotzenden Katzen?
V: (in Gedanken schon wieder gen 1900 entfleucht) Ganz wie Du magst! (entschwindet)

Mascha blickt ihr lange nach, klappt den Computer zu, zückt ihr Notizbuch und beginnt, wild darin herumzukritzeln.  Philipp betritt das Wohnzimmer mit Zigaretten und Feuerzeug und schaut ihr interessiert über die Schulter.
Philipp: Huch, Mascha, hast du wirklich gezeichnet, was ich glaube, das du gezeichnet hast?
Mascha: (mit flackerndem Blick und wirrem Haar) Was? Was???
Philipp: Eine leicht geschürzte orientalische Warrior Cat kotzt ins Fegefeuer?
Mascha: (lacht irre) Genau!
Philipp: (schiebt sich eine Zigarette in den Mundwinkel) Hey, klasse Plot! Du solltest das schreiben!

Mascha bricht in Tränen aus.

Schreibexil

Vielen Dank an die teilnehmenden Autorinnen und Autoren!

Mehr Sechser!

Auf der Suche nach dem OYO

Es ist ganz eindeutig: E-Books sind im Aufwind! Wie sonst ließe sich erklären, dass der Buchhandelskette Thalia ein Lesegerät für ebensolche elektronischen Bücher entwendet wurde, das auf den kafkaesken Namen OYO hört?

Die verzweifelten Buchverkäufer haben aus diesem Grund einen Aufruf gestartet und wenden sich damit an all jene, die glauben, mittels logischer Schlüsse den Tätern auf die Spur kommen zu können.

Game Start

Ab Freitag dürft ihr euch als Top-Ermittler erweisen und gleichzeitig auf eine hohe Belohnung hoffen:

Thalia Krimisommer

Der Sommer wird spannend:
Thalia präsentiert auf Facebook ein Krimirätsel, dessen Lösung nur mit Hilfe der User möglich ist.

Mission:
Bei Thalia wurde ein OYO gestohlen, die Facebook-­‐Fans begeben sich auf Verbrecherjagd. Knifflige Fragen warten darauf, richtig beantwortet zu werden. Wer sich behauptet und viele Punkte einsammeln kann, hat die Chance auf den Wochensieg und eine kleine Überraschung. Gespielt werden kann auf den Facebook-­‐Seiten von Thalia Österreich, Deutschland und Schweiz.

Auf der Spur:
Insgesamt 6 Wochen lang wird der Krimisommer dauern und durch ebenso viele Levels führen. Jeden Freitag startet das neue Level, los geht‘s am Freitag, 15. Juli.

Geschafft:
Am Ende jeden Levels winken tolle Preise! Wer bis zum Ende des gesamten Krimisommers die meisten Fragen richtig beantwortet und viele Punkte eingeheimst hat, kann eine Reise gewinnen – in die Krimihauptstadt London!

Zum Spiel:
Österreich: http://www.facebook.com/thalia.at
Deutschland: http://www.facebook.com/thalia.de
Schweiz: http://www.facebook.com/thalia.ch

Level 6

Liebesgedichte bis 24.06.11

Hier dürfen sich verliebte österreichiche Dichter unter 40 auf ein hohes Preisgeld freuen:

Akademie Graz: Literaturwettbewerb

LITERATURWETTBEWERB 2011

 Die Akademie Graz schreibt einen Wettbewerb für Autorinnen und Autoren österreichischer Staatsangehörigkeit aus, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, der mit insgesamt 7.400,- Euro dotiert ist.  Die Gewinnertexte werden 2012 in der Literaturzeitschrift LICHTUNGEN publiziert.

Thema des Literaturwettbewerbs 2011:
„war himmel, war boden, wir beide darauf …“
(Ulrike A. Sandig)

Zeitgenössische Liebesgedichte

Jury:
– Helwig Brunner (Autor und Mitherausgeber der „LICHTUNGEN“, Graz)
– Fabjan Hafner (Robert Musil-Institut für Literaturforschung, Universität Klagenfurt)
– Anita Keiper (edition keiper, Graz)

Einzureichen sind bisher nicht veröffentlichte, abgeschlossene Texte in deutscher Sprache (maximal 10 Gedichte und 5 Seiten).

Einreichungsfrist: 24. Juni 2011 (Es gilt das Datum des Poststempels).

Die Preisvergabe erfolgt durch die Jury im Herbst 2011 (anschließend Bekanntgabe auf www.akademie-graz.at). Die Preisverleihung findet am 01. Dezember 2011 statt.

Die Einreichung ist anonym in vierfacher Ausfertigung mit dem Kennwort LITERATUR-WETTBEWERB 2011 an folgende Adresse zu senden:

Akademie Graz
Schmiedgasse 40/I
A-8010 Graz
Österreich

Für Rückfragen:
Tel.: ++43/316/837985-14
Fax: ++43/316/837985-17

ACHTUNG:
Beizulegen ist ein verschlossenes Kuvert, in dem der Titel des Textes, Name, Anschrift, E-Mailadresse und Telefonnummer der Autorin/des Autors sowie eine Ablichtung eines amtlichen Lichtbildausweises (Führerschein, Pass, etc.) enthalten sein müssen.

Quelle: Uschtrin

Feldkircher Lyrik bis 15.03.11

Das Theater am Saumarkt veranstaltet den 9. Feldkircher Lyrikpreis.

Mittels einer Jury ausgewählte Texte werden anlässlich einer langen Nacht der Lyrik voraussichtlich am Samstag, dem 26. November 2011 im Theater am Saumarkt, Feldkirch, präsentiert bzw. von den Autorinnen und Autoren selbst dem Publikum vorgestellt.

Bewerbungsvoraussetzungen

Bewerbungsunterlagen

  • 1. Blatt:
    • Name, Kontaktadresse, Mail-Adresse, Telefonnummer und Bank, Bankleitzahl und Kontonummer der Autorin/des Autors
    • Titel aller eingereichten Gedichte (höchstens 5!)
    • Oben rechts ist eine 5stellige Zahl (z.b. 13572) zu schreiben, die sich auch auf den Textproben oben rechts wieder findet!
  • 2. Blatt: kurzer Lebenslauf, bisherige literarische Tätigkeit, Publikationen
  • Textproben aus bisher unveröffentlichter, deutschsprachiger Lyrik: Mindestens 3 bis max. 5 Gedichte bzw. 1 Gedicht mit maximal 5 Seiten á 35 Zeilen (eineinhalbfacher Zeilenabstand). Werden mehr als fünf Seiten bzw. mehr als 5 Gedichte abgegeben, kann die Einreichung nicht berücksichtigt werden.
  • Die Abgabe der Gedichte muss als Schreibmaschinenniederschrift oder als Computerausdruck erfolgen. Die Gedichte sind fünffach vorzulegen und sind für jedes Jurymitglied (z.B. mittels Büroklammer) zusammenzuheften. Werden die Gedichte nur 1-fach abgegeben, kann die Einreichung nicht berücksichtigt werden.
  • Jede Kopie muss oben rechts mit einer 5stelligen Zahl versehen sein.
  • Keine Originale! – Die Einsendungen können aus arbeitstechnischen Gründen nicht zurückgesendet werden.
  • Textexemplare, welche die Anonymität nicht gewährleisten, finden keine Berücksichtigung.

Ende der Einreichungsfrist: 15. März 2011 (Datum des Poststempels)

Höhe des Lyrikpreises: 1. Preis 1.000 Euro, weiterer 2. und 3. Preis (Höhe noch nicht bekannt).

Es ist vorgesehen, die PreisträgerInnen-Gedichte und eine weitere von der Jury festgelegte Auswahl von Gedichten in einer Lyrik-Anthologie zum Feldkircher Lyrikpreis bei der Edition Art Science zu publizieren. AutorInnen, deren Gedichte in der Anthologie publiziert werden, erhalten ein Belegexemplar.

Die Anthologie wird bei der Verleihung des Feldkircher Lyrikpreises präsentiert.

Vergabe und Information

  • Die Zuerkennung des Lyrikpreises erfolgt auf Vorschlag einer 4köpfigen Jury.
  • Pro Person ist nur eine Einreichung zulässig. Mehrfachbewerbungen werden ausgeschieden.
  • Bisherige PreisträgerInnen sind von erneuten Bewerbungen ausgeschlossen.
  • Auf Grund der Vielzahl der Einsendungen können nur die GewinnerInnen über das Ergebnis schriftlich verständigt werden. Wir freuen uns jedoch sehr, wenn Sie als TeilnehmerInnen des Lyrikpreises mit Ihren FreundInnen, Bekannten und Verwandten am Samstag, dem 26. November 2011 um 20.15 Uhr, die Preisverleihung & Lyriklesung besuchen und laden Sie schon heute herzlich zu dieser Feier mit Buffet ein!

Beachten Sie das diesbezügliche Rahmenprogramm anläßlich des Feldkircher Lyrikpreises auf www.saumarkt.at

Rücksendung der Manuskripte: Die eingesandten Texte von unberücksichtigten Bewerbungen können aufgrund der auch heuer wieder zu erwartenden hohen TeilnehmerInnenzahl und des damit verbundenen Arbeitsaufwandes nicht zurückgestellt werden.

Wichtige Hinweise für die Lyrikpreis-BewerberInnen

  • Gedruckte oder sonst veröffentlichte Manuskripte sowie Manuskripte, die bereits in früheren Jahren vorgelegt wurden, finden keine Berücksichtigung.
  • Es ist vorgesehen, die Manuskripte von LyrikpreisträgerInnen zu Dokumentationszwecken dem Franz-Michael-Felder- und Vorarlberger Literaturarchiv zu übermitteln.
  • Die TeilnehmerInnen erklären sich bereit, daß die Gedichte in einer Publikation zum Feldkircher Lyrikpreis abgedruckt werden.

Die Texte sind 5-fach zu senden an:

Theater am Saumarkt
Kennwort „Feldkircher Lyrikpreis“
Mühletorplatz 1
6800 Feldkirch
Österreich

Info: www.saumarkt.at

Quelle: Uschtrin

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Nicht vergessen! Ebenfalls zum 15.03. ist der Annaliese-Wagner-Preis ausgeschrieben.

Reisen bis 31.12.10

erostepost – Literaturpreis

Originalausschreibung: http://www.erostepost.at/literaturpreis_aktuell.shtml

erostepost-literaturpreis 2011

1989 zerlegte die Literaturgruppe „erostepost“ ihren Namen in seine Bestandteile und vergab vorerst jährlich einen Literaturpreis zu den Themen eros, rost, step, epos, post, euro, stop und pest. Nach einer mehrjährigen Pause wurde der erostepost-Literaturpreis 2002 wieder ins Leben gerufen. Seither werden jedoch keine Themen sondern Genres ausgeschrieben.

Nach

e – wie emil und die detektive, Kriminalgeschichten (erostepost Nr. 28)
r wie raumschiff enterprise, science-fiction-stories (erostepost Nr. 30)
o – wie ode an die freude, Lyrik (erostepost Nr. 33)
s – wie sindbad und die seefahrer, Märchen (erostepost Nr. 35)
t – wie tanz der vampire, Horrorgeschichten (erostepost Nr. 37)
e wie emmanuelle, erotische Geschichten (erostepost Nr. 39)
p wie pippi langstrumpf, Geschichten für Kinder
folgt nun
o – wie odysseus, Geschichten vom Reisen.

Die Geschichten vom Reisen sind so alt wie die Reisen selbst, mittlerweile ist die Welt längst vermessen, katalogisiert und niedergeschrieben. Dennoch oder gerade deshalb wünschen wir uns literarische Texte zum und übers Reisen, Reiseutopien, Beiträge zu imaginären wie tatsächlichen Reisen, Aufzeichnungen über Begegnungen mit der nahen Ferne wie mit der fernen Nähe vielleicht, mit dem Fremden und dem Bekannten, mit letzten weißen Flecken wie mit touristischen Trampelpfaden.

„Reisen oder gereist werden?“, um die Frage mit dem Titel eines Aufsatzes von Stefan Zweig zu stellen – es bleibt Ihnen überlassen … Überraschen Sie uns!

Es ist sowohl Prosa wie auch Lyrik erlaubt, der Gesamtumfang pro Einsendung sollte zwischen 10.000 und 20.000 Zeichen liegen. Die Beiträge müssen unveröffentlicht sein.

Das Preisgeld beträgt 1.500 Euro.

Einsendeschluss: 31.12.2010

Einreichungen bitte nur auf dem Postweg (keine e-mails) in dreifacher Ausfertigung und anonym mit Kennwort (persönliche Daten in einem geschlossenen Kuvert mit gleichem Kennwort) an:

erostepost im Literaturhaus
Strubergasse 23
A – 5020 Salzburg
Österreich

Tel: 0043/662/43 95 89, Fax: 0043/662/42 24 11 – 13, erostepost@literaturhaus-salzburg.at

Der/die Gewinner/in wird im Frühjahr 2011 bekanntgegeben und in der Folge zur Preisverleihung im Rahmen einer Veranstaltung im Literaturhaus Salzburg eingeladen. Dabei wird auch die Sondernummer der erostepost mit den besten Einreichungen zur Ausschreibung präsentiert.

Quelle: Uschtrin

Sagengestalten oder Aprilscherz?

Normalerweise präsentiere ich auf meinem Blog nur ausgewählte Ausschreibungen, bei denen ich mit ziemlicher Sicherheit sagen kann, dass sie für die teilnehmenden Autoren keinerlei Tücken bereithalten (abgesehen davon, dass der eingesandte Text nicht als preis- bzw. veröffentlichungswürdig betrachtet werden könnte).

Dieses Mal ist das ein klein wenig anders. Denn ich habe bestenfalls ein gutes Gefühl bei der Ausschreibung, die ich über Feenfeuer entdeckt habe. Das liegt einfach daran, dass der ausschreibende Verlag noch ganz neu im Geschäft ist. Mondwolf aus Österreich wurde erst am 1. April dieses Jahres gegründet, will bereits im Herbst die ersten Bücher auf den Markt bringen und wirbt auf der Webseite offen um neue Autoren.

Drei Fakten, die eigentlich gegen eine Empfehlung sprechen. Denn natürlich ist die Sicherheit für den Autor bei einem etablierten Verlag größer, zum einen, weil er sich so auf die Erfahrungswerte anderer Autoren stützen kann, zum anderen, weil die Gefahr geringer ist, dass der Verlag nach einem halben Jahr seine gerade erst aufgestoßenen Türen wieder schließen muss.

Auch mag ich es lieber, wenn ein Kleinverlag, sei er neu oder bereits länger auf dem Markt, seine Planungen langsam, dafür aber realistisch angeht. Schnell auf den Markt geworfene Bücher leiden oft an mangelnder Qualität, sowohl hinsichtlich der Textauswahl wie auch hinsichtlich der äußeren Präsentation.

Und dass der Satz, „Wir suchen Autoren“, den Skeptischen oder einfach Vorsichtigen sofort an die schwarzen Schafe der Branche denken lässt, sollte einem Verlagsgründer eigentlich bewusst sein.

Auch Sätze wie die, die in der Verlagsbeschreibung stehen, klingen ein bisschen nach den Lockangeboten eines Zuschussverlags:

In vielen Schubladen schlummern gute Manuskripte, die wegen starrer Programme, des Überangebotes aus dem amerikanischen und englischsprachigen Raum und Mindestauflagen keine Chance bekommen. Diese Schätze wollen wir finden und den Lesern zugänglich machen.

Aber wahrscheinlich handelt es sich dabei wirklich eher um eine etwas unbedachte Herangehensweise des Verlags, denn auf der Seite betont der Verlag ausdrücklich, kein Zuschussverlag zu sein, wenn auch wiederum mit einer etwas seltsamen Begründung:

In der Zusammenarbeit mit unseren Autoren legen wir großen Wert auf gute Kommunikation und ein faires Miteinander. Demzufolge sind wir ganz klar KEIN Zuschussverlag.

Sei es drum. Nehmen wir den Verlag, der sich die Förderung der deutschsprachigen Fantasy auf die Fahnen geschrieben hat, beim Wort. Denn an anderer Stelle auf der Homepage drückt er sich klarer und treffender aus:

Demzufolge sind wir ganz klar KEIN Zuschussverlag. Unsere Autoren erhalten umfassende Betreuung, der Verlag kümmert sich um alle Verlagsaufgaben vom Lektorat bis zum Marketing. Aktive Unterstützung seitens der Autoren begrüßen und schätzen wir!

Und eines bleibt festzuhalten: Die erste Ausschreibung, mit der Mondwolf in den Literaturbetrieb startet, lässt sich im Vergleich mit manch anderer Anthologieausschreibung durchaus sehen. Nicht nur das eigentliche obligatorische Belegexemplar gibt es für die ausgewählten Autoren, sondern auch ein vertraglich zugesicherten Preisgeld in Höhe von 40 Euro, das man somit als Garantie- bzw. Pauschalhonorar verstehen kann. Um über Tantiemen ein solches Honorar in einer Kleinverlagsanthologie zu erreichen, wird man in den meisten Fällen einiges an Geduld aufbringen müssen. Mancher Jungautor dürfte sich überhaupt über die erste finanzielle Vergütung seiner Schreibarbeit freuen.

Bis zum 15. August kann man sich mit einer oder mehreren Fantasy-Geschichten, die sich um eine oder mehrere Sagengestalten drehen sollen, beteiligen. Die genauen Ausschreibungsbedingungen findet ihr auf der Homepage des Verlags oder in diesem PDF.

Bleibt zu hoffen, dass Mondwolf sich als Kleinverlag im Sinne von Fairlag etabliert und in diesem Sinne seine Ziele verwirklichen kann.

Störfaktor

Gabriele Gfrerer: Störfaktor

Gabriele Gfrerer hat nachgelegt. Nachdem ich noch im September ihren ersten Labyrinthe-Krimi auf diesem Blog vorstellen durfte, ist nun schon das zweite Buch der Österreicherin in der Reihe erschinen: „Störfaktor“.

Das sagt der Verlag dazu:

Zivilcourage zählt!

„Warum lassen sie uns nicht einfach in Ruhe?“ Marijana ist verzweifelt. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie in Wien, seit vielen Jahren. Ihre Eltern stammen aus Bosnien. Als Marijana im Deutschunterricht ein Referat zum Thema „Ausländerfeindlichkeit“ hält, sticht sie in ein Wespennest. Auf ihrem Handy gehen beklemmende SMS-Botschaften ein, ihr Vater wird zusammengeschlagen, ihr Bruder gekidnappt. Wer will sie mundtot machen? Und wem kann sie noch trauen?

Stimmen zum Buch:

„Hier werden alle Register des Kriminalromans gezogen. Der einzige Unterschied zu den Krimis für Erwachsene ist, dass hier Jugendliche im Mittelpunkt stehen.“

Buchhändler heute
Gabriele Gferer
Störfaktor
broschiert, 208 Seiten
Thienemann
ISBN: 978-3-522-20091-2
.

Ein Drama!

Retzhofer Dramapreis:

Was ist der Retzhofer Dramapreis?

Der Retzhofer Dramapreis ist ein Nachwuchspreis für szenisches Schreiben, der sich von vielen anderen Preisen im deutschen Sprachraum unterscheidet. Das Besondere dieses Preises ist, dass die BewerberInnen in der Arbeit an ihrem Wettbewerbsbeitrag von ExpertInnen für Drama und Film (RegisseurInnen, DramaturgInnen, SchauspielerInnen und AutorInnen) kostenlos beraten und unterstützt werden.

Gerade die Verbindung aus Stückentwicklung und Wettbewerb erhöht die Chancen der jeweiligen SiegerInnen, mit ihren Siegerstücken in der Theaterwelt wahrgenommen und aufgeführt zu werden. Dies beweist der Werdegang unserer bisherigen SiegerInnen: Gerhild Steinbuch, Johannes Schrettle, Ewald Palmetshofer, Christian Winkler und Henriette Dushe.

Wie bewirbt man sich?

Man sendet einen Lebenslauf; einen Stückentwurf und zwei ausgeschriebene Szenen dieses Stücks an uniT, dazu eine Erklärung, dass das Stück bisher noch nicht veröffentlicht ist, von keinem Verlag vertreten wird und von diesem/r Autor/in stammt. Die ausgeschriebenen Szenen sollten den Umfang von 11 Seiten nicht überschreiten. Wenn das eingesandte Stück länger ist, bitten wir die Einsendenden, die von der Auswahljury zu lesenden Seiten zu markieren.
Die EinsenderInnen erklären sich bereit, im Falle der Auswahl ihres Projekts an den Workshops zur Stückentwicklung von uniT teilzunehmen und ihr Stück fertig zu stellen.
Teilnahmeberechtigt sind AutorInnen, die nicht älter als 40 Jahre sind.

Zeitplan

Der Einsendeschluss für die Bewerbungen ist der Jänner 2010. Anfang April 2010 erfahren die Einsendenden, ob sie in den BewerberInnenkreis für den Preis aufgenommen worden sind. Ab Sommer 2010 starten die Workshops – zumeist am Wochenende. Die Orte an denen die Workshops stattfinden (voraussichtlich in Österreich und Deutschland) werden noch bekannt gegeben. Es wird in Kleingruppen gearbeitet werden.

Die Preisverleihung wird im Frühjahr 2011 in Österreich erfolgen. Das Preisgeld beträgt 4.000 Euro.

Rechte

uniT erwirbt sich mit der Teilnahme der BewerberInnen die Rechte, kostenlos Ausschnitte aus den Stücken öffentlich zu präsentieren und die Uraufführungsrechte für die fertig gestellten Stücke bis drei Monate nach Verleihung des Preises.

Kontakt

uniT – Verein für Kultur an der Karl Franzens Universität
A-8010 Graz, Zinzendorfgasse 22, Tel.: +43 316 380 7480

Mail: office@uni-t.org
www.uni-t.org

Pippi Langstrumpf beleben

Achtung, auch wenn es der Titel vermuten lässt, es geht in der folgenden Ausschreibung nicht darum, Pippi auferstehen zu lassen, sondern einfach um anspruchsvolle Kindergeschichten:

erostepost-Literaturpreis 2010

Einsendeschluss: 30.12.09

1989 zerlegten wir den Namen „erostepost“ in seine Bestandteile und vergaben jährlich einen Literaturpreis zu den Themen eros, rost, step, epos, post, euro, stop und pest. Nach einer mehrjährigen Pause haben wir den erostepost-Literaturpreis wieder ins Leben gerufen. Seit 2002 werden jedoch keine Themen, sondern Genres ausgeschrieben. Dieses Mal:

p – wie pippi langstrumpf, Geschichten für Kinder.

Wir wollen keine lieblichen und belehrenden Texte, sondern erwarten literarisch anspruchsvolle Texte, die Kindern Mut machen, stark zu sein und mit Optimismus durchs Leben zu gehen. Die Beiträge sollen für Kinder von etwa 6 bis 12 Jahren passend sein und Erwachsene ebenfalls begeistern können. Es sind sowohl Prosa als auch Lyrik erlaubt.

Der Gesamtumfang pro Einsendung sollte 20.000 Zeichen nicht überschreiten. Mindestens müssen die Beiträge für ein Bilderbuch reichen, für einen illustrierten Kindergedichteband oder 10.000 Zeichen umfassen.

Das Preisgeld beträgt 1.500 Euro.

Einreichungen bitte in dreifacher Ausfertigung und anonym mit Kennwort (persönliche Daten in einem geschlossenen Kuvert mit gleichem Kennwort) an: erostepost im Literaturhaus, Strubergasse 23, A – 5020 Salzburg, Österreich

Zurück beim Spion

Seit gestern bin ich wieder als freier Mitarbeiter in der Online-Redaktion von Spion-Media dabei. Das Unternehmen betreibt eine große Online-Community, die in allen Bundesländern, Österreich und der Schweiz vertreten ist (z.B. MV-Spion.de, Bayern-Spion.de, …). Die Redaktion betreut im Wesentlichen die News, wobei die Meldungen durchaus Unterhaltungswert besitzen.

Im Autorenlexikon

Man findet mich neuerdings im Online-Autorenlexikon Literaturport.de.
Sicher auch für andere Autoren interessant. Voraussetzung (wird geprüft):

Es können sich Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eintragen. Die entscheidende Voraussetzung ist mindestens eine eigenständige Veröffentlichung im Bereich Belletristik oder Kinderbuch nach 1995.

Anthologiebeiträge, Ratgeber, Sachbücher sowie Veröffentlichungen im Eigenverlag oder Kostenzuschussverlag reichen nicht aus, um sich im Literaturport-Lexikon eintragen zu können. Diese Einschränkung ist nötig, um einer Beliebigkeit des Lexikons vorzubeugen.

Quelle: Literaturport.de

Die entscheidende Voraussetzung ist mindestens eine eigenständige Veröffentlichung im Bereich Belletristik oder Kinderbuch nach 1995.

Anthologiebeiträge, Ratgeber, Sachbücher sowie Veröffentlichungen im Eigenverlag oder Kostenzuschussverlag reichen nicht aus, um sich im Literaturport-Lexikon eintragen zu können. Diese Einschränkung ist nötig, um einer Beliebigkeit des Lexikons vorzubeugen.

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