
(Foto: © Anneka)
du lebst nicht
auf großem fuß
selbst der zeh
klein und zart
du lebst nicht
in der spur
auch dein schuh
tritt mal fehl
du lebst nicht
auf dem sprung
sogar deine ferse
genießt die pause
__________
© BennoP
du lebst nicht
auf großem fuß
selbst der zeh
klein und zart
du lebst nicht
in der spur
auch dein schuh
tritt mal fehl
du lebst nicht
auf dem sprung
sogar deine ferse
genießt die pause
__________
© BennoP
Ich wünsche euch eine frohe Philventszeit! Hä? Ja, richtig gehört. Das ist die Zeit der 24 kleinen Geschichten. Jeden Tag eine neue. Und jede neue übertrifft die vorige um einen Satz. Bis zum 24. Dezember, Philnachten, geht das so.
Er hätte nie geglaubt, dass er das noch einmal sagen würde. Erneut rief er es laut. „Es schneit!“ Natürlich war dieser Satz nicht neu. Auch für ihn nicht. Doch zum ersten Mal sprach er ihn in dieser Weise mit solch freudiger Inbrunst aus. Sein Leben lang hatte er Schnee gehasst. Nun aber wusste er seinen Fehler behoben. Das flockig dichte Weiß verdeckte, vertuschte, verwischte Spuren.
im qualm hinfort
raucht mein leben
färbt strähnen grau
und gedanken weis
__________
© BennoP
Er drehte ihr sein Leben erst an, dann durch den Wolf.
Sie drehte sich zu ihm um, bis sein Hals knackte.
Von nun an drehte sich alles um sie.
Er drehte ab. Völlig.
Dabei hätte eine Drehung um 180 Grad genügt.
__________
© BennoP
In der Kategorie „Verrückte Sätze“ geht es um Sätze, die aus einem Zusammenhang herausgerückt wurden, den ihr erst herstellen sollt. Schreibt eine kurze Szene, in der die Sätze vorkommen. Sie müssen nicht von zentraler Bedeutung für die Szene sein, dürfen einem Leser aber auch nicht fehl am Platz vorkommen. Versucht die Szene möglichst kurz zu gestalten, sagen wir etwa zehn Sätze.
Die heutige Szene dürft ihr so frei gestalten, wie ihr möchtet. Voraussetzung ist allerdings, dass die Szene mit Satz 1 beginnt und mit Satz 2 endet. Je näher ihr die beiden Sätze zusammenbringt, je kürzer also die Szene wird, ohne dass sie unlogisch oder gar unverständlich erscheint, desto besser.
1. Sein überraschender Heiratsantrag trieb mir die Freudentränen in die Augen.
2. Zufrieden wischte ich sein Blut von dem Messer, mit dem ich seinem Leben ein Ende gesetzt hatte.
Seine Nachbarin vergaß, ihn zu grüßen, als sie den Rucksack sah. „Was wollen Sie denn damit?“
„Was man nun einmal mit einem Rucksack will“, antwortete Sebald Sesshaft in rüdem Ton. Natürlich wusste er, worauf Frau Nebenan hinauswollte. In der ganzen langen Zeit, in der er nun Tür an Tür mit ihr wohnte, hatte er nicht eine einzige Reise unternommen. Nicht einmal einen Wochenendtrip. Abenteuer und andere Länder kannte er nur aus Büchern und den seltenen Stunden, in denen er vor dem Fernseher entspannte.
Doch genau erinnerte er sich an die Worte Susis. Sie sei ihm durchaus zugeneigt, doch gewünscht habe sie sich immer einen weltgewandten Mann, der von Reisen zu berichten wüsste, der bereit sei, Risiken einzugehen, und den Abenteuer nicht schreckten. Er dagegen sei seinen Lebtag nicht aus Winzstadt herausgekommen und habe noch nichts von der Welt gesehen.
Und so überraschte er nun nicht nur Frau Nebenan mit seinem neuen Rucksack, auch für ihn selbst war sein Tatendrang von novellistischer Natur.
Doch hielt er daran fest, gab Arbeit und Wohnung auf, um die Welt zu bereisen. Nur er und sein Rucksack. In asiatischen Steppen kämpfte er gegen den Durst, in afrikanischen Dschungeln gegen das Fieber und im amerikanischen Westen gegen Grizzlys. Keine Gefahr hielt ihn ab, wenn es auch meist eher das Glück war, das ihn am Leben hielt. Nur ein Gedanke trieb ihn voran, derselbe, der ihn schließlich wieder nach Hause führte. Der Gedanke an seine Susi Süßkind.
Doch der Heimkehrer fand ihren Namen nicht an der Tür, denn eine Susi Süßkind gab es nicht mehr: Susanne, die nun Suchnicht hieß, hatte nie auf ihn gewartet.
So blieb Sebald Sesshaft nur sein Rucksack.
__________
frei von plänen gefangen im gestrüpp der
straßen treibe ich endlos und kopflos
watend im nebel der toten gesichter
suchend im meer auf den lippen das wer
rettet mich der ich schleiche und gehalten
werde von ketten mit trauernden gliedern
schlepp ich mich ziellos bereisend die nächte
dunkeln die stadt des betons und der alten
frei von hoffnung im schimmer ich sehe
reckt zum himmel sich letzte laterne
einsam verlässt mich mein fliehender schatten
sehnsucht verfolgt ihn und aufwärts erspähe
ich aphrodite ihr strahlend gesicht
ich winde und strecke mich zu ihrem licht
mit scharfen dornen ihr grausames lachen
freudig erwachendes leben ersticht
__________
Herr S. hätte nie gedacht, dass der Tag so enden würde.
Dabei war er ganz sicher mit dem richtigen Bein aufgestanden. Auch hatte er den alltäglichen Weg genommen, vom Bett ins Bad, vom Bad an den Küchentisch, vom Küchentisch ins Arbeitszimmer, vom Arbeitszimmer zur Garderobe. Dort hatte er den Hut aufgesetzt und einen letzten Blick in den Spiegel geworfen, bevor er zur Wohnungstür aufgebrochen war, sie geöffnet und wieder geschlossen hatte, um kurz darauf in seinen Wagen zu steigen und ins Büro zu fahren.
Auch auf der Arbeit war alles gewesen wie immer. Er hatte Akten durchgesehen, telefoniert, geschrieben, telefoniert, Akten durchgesehen und wieder telefoniert.
Pünktlich um 16.00 Uhr wollte er dann in den Feierabend gehen, als ihn eine Kollegin aufhielt. Frau N. nahm ihm den Hut vom Kopf und sagte ihm, es müsse sich in jedem Leben einmal etwas ändern.
Frau N. nahm ihn an die Hand und führte ihn aus. In den Park, in ein Restaurant, dann in eine Kneipe, schließlich zu sich nach Hause.
Nun lag er neben ihr und dachte, dass morgen alles anders sein würde. Er würde aus ihrem Bett aufstehen, mit welchem Bein auch immer. Dann würde er in ihr Badezimmer gehen, um an ihrem Tisch zu frühstücken.
Zwar wusste er nicht, ob es am darauffolgenden Tag noch immer so sein würde, doch er beschloss, sich auf jeden Fall von seinem Hut zu trennen.
__________
© BennoP
So, nun geht es auch endlich weiter mit den Ausschreibungen. In Anbetracht der aktuellen Ausschreibung (für die man sich zeitlich schon ein bisschen ins Zeug legen müsste), möchte ich noch einmal betonen, dass ich mit den hier geposteten Ausschreibungen nichts weiter am Hut habe. Eine Vorsortierung durch mich erfolgt weitgehend nicht nach inhaltlichen Kriterien, sondern nur danach, ob ich die Ausschreibung für seriös halte oder nicht. Bei vielen davon gehöre ich selbst nicht zur Zielgruppe, aber ich bin ja hoffentlich nicht der Einzige, der hier liest.
Originalausschreibung: http://www.keb-drs.de/keb-aktuelle-meldungen+M5afe429affa.html
Ausschreibung des 2. Literaturpreises
der keb Katholische Erwachsenenbildung Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.
Zum zweiten Mal lädt die keb zu einem Literaturwettbewerb ein.
Das Thema ist für das Jahr 2011: begegnung : nähe : genießen
Wir haben das Thema bewusst in dieser Offenheit gehalten, weil wir keine pädagogisch verwertbaren Texte wollen, sondern Texte, die sich auf die Suche nach einer Sprache der Begegnung, nach einer Sprache der Nähe und nach einer Sprache des Genießens machen.
Unser Hintergrund ist, dass wir selbst vor Ort mit Menschen nachdenken wollen, wie ein nachhaltiges und gelingendes Miteinander sich gestalten lässt, wie dadurch das Leben in Städten und Dörfern lebendiger werden kann, wie sich Genuss und Konsum zueinander verhalten … Gleichzeitig werden wir vor Ort nach der Bedeutung von Bildung fragen und heraus zu finden versuchen, was Menschen brauchen und sich wünschen.
Unsere Überlegungen betreffen aber nicht die literarischen Texte.
Der Literaturpreis wird in drei Teilen vergeben:
1. Preis: 1000 Euro
2. Preis: 500 Euro
3. Preis: ein dreitägiger Aufenthalt in einem unserer Bildungshäuser inklusive Anreise und voller Verpflegung
Formale Vorgaben:
Sie sind in der Wahl der Gattung (Lyrik oder Prosa) frei. Der Prosa-Text darf bis zu 5 DIN-A4-Seiten zu je 4.000 Zeichen (insgesamt 20.000 Zeichen, Leerzeichen mitgezählt) umfassen. Auch bei Gedichten gilt die Beschränkung auf 5 Texte.
Verfahren:
Die Auswahl erfolgt durch eine Jury, die aus mindesten 4 Personen besteht (Literaturwissenschaftler, Germanisten, Lektoren). Die Auswahl geschieht absolut anonym. Deswegen bitten wir folgendes Einsendeverfahren einzuhalten:
Die Texte dürfen keinen Autoren-Namen und kein Namenskürzel enthalten. Bitte kennzeichnen Sie Ihre Texte deswegen mit einer Chiffre. Außerdem kennzeichnen Sie einen DIN-A6-Umschlag mit dieser Chiffre. In den Briefumschlag legen Sie bitte ein Blatt mit Namen, Adresse, E-Mail etc. Bitte bedenken Sie, dass die Umschläge, in denen die Einsendungen bei uns ankommen, vernichtet werden.
Einsendeschluss ist der 27. Mai 2011 (Post-Stempel).
Einsendeadresse:
keb Katholische Erwachsenenbildung
Jahnstraße 3o
70597 Stuttgart
Bei Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung: Michael Krämer, Tel. 07119791 208, mkraemer@bo.drs.de.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme an diesem Wettbewerb. Die Entscheidung der Jury erfolgt bis Anfang September. Die Preisverleihung findet im Rahmen einer Feier Ende September, Anfang Oktober statt.
Die Jury-Mitglieder dürfen an dem Wettbewerb nicht teilnehmen.
Die Teilnehmenden an diesem Wettbewerb erklären sich damit einverstanden, dass ihre Beiträge in einer Dokumentation der „Stuttgarter Hefte“ veröffentlicht werden.
Es ist geplant, die 15 besten Beiträge in einer Sondernummer zu veröffentlichen.
Jeder veröffentlichte Autor enthält 10 Freiexemplare und und kann weitere zum Autoren-Preis (50%) anfordern.
Weitere Informationen: www.keb-drs.de
Quelle: Uschtrin
AstroArt-Literaturwettbewerb: »Flaschenpost«
Sonnige Berichte von exotischen Inseln, Hilferufe aus verlorenen Welten, romantische Liebesgrüße, Zahlungsanweisungen aus Übersee oder lustige Kinderstreiche – es gibt viele gute Gründe, eine Flaschenpost ins Wasser zu werfen. Ebenso unterschiedlich kann die Auswahl des Gewässers sein: Vom weiten Ozean über den Gebirgsbach bis zur Badewanne. Und wo findet man diese Botschaften? Am Sandstrand, im Ententeich oder gar im Altglascontainer? Finden sich alte Freunde oder neue Lieben? Oder erhält man nervige Post von einer altbekannten „Flasche“? Kleine Botschaften können ein Leben verändern.
Schicken Sie Ihre Fantasie auf Reisen und uns Ihre schönste Geschichte zum Thema „Flaschenpost“.
Zu gewinnen gibt es:
1. Platz: 1200,- Euro
2. Platz: 600,- Euro
3. Platz: 400,- Euro
Der oder die Erstplatzierte erhält den AstroArt-Literatur-Wanderpokal (gestaltet von Angelika Pöter);
alle drei SiegerInnen werden im „Hamburger Abendblatt“ veröffentlicht.
Teilnahmebedingungen:
Jeder Interessierte mit Erstwohnsitz im Großraum Hamburg (HVV-Einzugsgebiet) kann mit einem bisher unveröffentlichten Prosatext, der eine Länge von 5 Normseiten (30 Zeilen à 60 Anschläge) nicht überschreitet (längere Texte werden nicht berücksichtigt!), am Wettbewerb teilnehmen.
Das Motto lautet: „Flaschenpost“ und darf im Titel der Geschichte enthalten, jedoch nicht (!) alleiniger Titel des eingereichten Prosatextes sein.
Der Wettbewerbsbeitrag muss in dreifacher Ausfertigung, gerne auf Recyclingpapier, per Post eingereicht werden (per Mail eingereichte Beiträge sind nicht zulässig und werden ungelesen gelöscht).
Den drei Exemplaren des Teilnahmebeitrags, auf dem nur der Titel der Geschichte, jedoch nicht der Name des Verfassers stehen darf, liegt ein Bogen mit Titel der Geschichte, Name und Kontaktdaten des Autors bei.
Einsendeschluss ist der 28.02.2011
Die GewinnerInnen werden bis zum 31.05.2011 benachrichtigt, die Preisverleihung findet am 4. oder 5. Juni (exakter Termin wird rechtzeitig mitgeteilt) auf dem Harburger Binnenhafenfest statt.
Mit der Teilnahme am Wettbewerb versichert jede/r Autor/in ausdrücklich, dass er/sie den Beitrag selbst verfasst hat und keine Rechte Dritter verletzt. Zudem erklärt sich jede/r Teilnehmer/in grundsätzlich bereit, auf der Preisverleihungsveranstaltung ihren/seinen Beitrag öffentlich zu lesen.
Einsendungen an: für Fragen: Literaturwettbewerb@schreibfreiheit.de
Kulturwerkstatt Harburg
– Kennwort: Literaturwettbewerb –
Kanalplatz 6
21079 Hamburg
Jury:
Quelle: Uschtrin
Nun ist sie also da, die Bestätigung. 2011 wird ein Buch erscheinen, dass für mich persönlich in gewisser Hinsicht etwas ganz Besonderes ist. Es wird das erste Buch sein, in dem ich quasi Seite an Seite mit meiner lieben Freundin veröffentlicht werde:
Das Anthologieprojekt „Das Haus am Zeilenweise-Platz“ des Autorenforums ZeilenWeise hat einen Partner gefunden: Der Münchner WortKuss Verlag hat sich nach der Sichtung erster Leseproben entschieden, die Anthologie im Jahr 2011 zu verlegen. Momentan werden Texte und Zeitplan abgestimmt, der Erscheinungstermin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Die Anthologie erscheint im Programm „read + care“ innerhalb der Reihe AnthoKuss des WortKuss Verlages, denn das Projekt unterstützt ein Kinderheim in Istrien/Kroatien. In der Anthologie wird ein Mehrfamilienhaus, wie es überall in der Nachbarschaft zu finden ist, durch fantastische, dramatische, spannende und skurrile Texte zum Leben erweckt – ein Lesevergnügen für kurzweilige und anhaltende Unterhaltung.