SchickLit von Anna

Anna Koschka: NaschmarktBevor du den Zeigefinger hebst und schimpfst, sage ich es gleich vorweg: Anna Koschka ist das Pseudonym meiner Freundin. Dieser Umstand wäre sicher ein guter Grund für dich, diese Rezension nicht allzu ernst zu nehmen. Denn natürlich lobe ich sie. Das macht man doch so – schon unter Freunden, erst recht in einer Beziehung. Ich bin also parteiisch. Trotzdem: Ich habe das Buch gelesen und sage meine Meinung darüber. Ich hätte es ja auch leichter haben können. Das Buch ist schließlich bereits seit fast einem Jahr auf dem Markt. Aus Zeitgründen habe ich es nur im Schneckentempo gelesen und schreibe die Rezension erst jetzt, da ich mir die eigene Meinung bilden konnte. Wenn dir das trotzdem nicht aussagekräftig genug ist, findest du ja etliche und überwiegend sehr positive Rezensionen anderer Leser im Netz. Denn das Buch ist mehr als einen Blick wert. Es ist sehr gut! Da kann ich ja nichts dafür!

„Naschmarkt“ gefällt mir also. Und das, obwohl ich gar nicht die Zielgruppe bin. Naschmarkt versteht sich nämlich als ein Frauenroman. Genauer: ein unterhaltsamer Frauenroman, ein ChickLit. Aber wie eng man auch immer eine Zielgruppe definieren möchte, das bedeutet zunächst nicht mehr, als dass der Roman auf jeden Fall solchen Lesern zusagen soll. Es schließt aber nicht aus, dass der Roman nicht auch außerhalb der fokussierten Klientel fischen darf. Und das tut er!

Zunächst bei Leserinnen, denen der typische ChickLit gelegentlich zu flach ist. Sie finden schon in Dotti eine Protagonistin, die gar nicht typisch irgendwas ist. Sie ist intelligent, gebildet, schlagfertig und gleichermaßen Literatur- wie Katzennerd. Und sie hat den Happy Ends abgeschworen, die mag sie schon in Büchern nicht.

Dass die Literaturjournalistin sich plötzlich (wenn auch in einem mehr oder weniger literarischen Umfeld) doch den Männern, dem Flirten und vor allem dem Daten zuwenden soll, passt ihr daher ganz und gar nicht. Wenn sie dabei wenigstens interessante Leute kennenlernen würde und nicht nur völlig abartige …

Aber Moment! Dotti tritt mit ihrer witzigen Frustkolummne nicht nur einen neuen Hype los, sondern kommt dadurch dann doch mit mindestens einem männlichen Vertreter ihrer Spezies in Berührung, der sie dann doch ein wenig in ihren Grundfesten erschüttert und dem Leser die Hoffnung auf das von der Figur vielleicht doch gar nicht so generell verhasste Happy End lässt.

Dem Leser? Ja, halte dich fest! Das Buch gefällt auch den Herren der Schöpfung, das hat es bereits mehrfach bewiesen. Es ist großartig geschrieben, der Humor beinahe universell und der Grundkonflikt keiner, der nur Frauen angehen würde. Darüber hinaus kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Nein, ein Krimi ist es nicht, aber Dotti muss mit kriminalistischem Gespür ein Rätsel aufklären, das einer hochkomplizierten Schnitzeljagd gleicht.

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Anna Koschka
Naschmarkt
Roman

Taschenbuch
Knaur TB 2012
ISBN: 978-3-426-51120-6

Verlagstext:

Dotti Wilcek hat der Männerwelt abgeschworen. Endgültig! Wer könnte weniger geeignet sein, eine Internetdatingagentur zu testen? Doch Dottis bissiger Blog über Männer, Mauerblümchen und Flirten für Anfänger spricht einer ganzen Generation von netzgeplagten Singles aus dem Herzen …

„Schon lange wollte ich nicht mehr so unbedingt in eine Geschichte hineinklettern wie in diese hier.“ Kerstin Gier

„Dotti ist das schärfste Mauerblümchen der Welt: charmant, klug und witzig.“ Gabriella Engelmann

„Sind wir nicht alle ein bisschen Dotti?“ Andrea Koßmann

Verlagsseite
Leseprobe
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4 Antworten auf “SchickLit von Anna”

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