In guten Händen

Bild: uabels
Bild: uabels

Den Jahreswechsel verbringe ich bei meiner besseren Hälfte. Heute mache ich mich auf den Weg. Daher auch schon heute all meinen Blogbesuchern die besten Wünsche für 2010. Rutscht gut rein.

Ob ich mich zwischendrin melden kann, werde ich sehen. Bin aber am 2. Januar zurück.

Meine Assistenten – Autorensoftware

„Das Lächeln der Kriegerin“ war nicht nur der erste Roman, den ich veröffentlichen konnte, sondern auch der erste, den ich überhaupt geschrieben habe. Meine Herangehensweise an diesen Roman war zu der, mit der ich bis dahin Kurzgeschichten geschrieben hatte, nur unwesentlich modifiziert, zumal das „Lächeln“ auf der Grundlage einer solchen entstanden ist.

Ernsthaft geplottet habe ich nicht, die meisten Vorüberlegungen (abgesehen von der erwähnten Kurzgeschichte) existierten nur in meinem Kopf, Notizen gab es nur wenige. Während des Schreibens habe ich daher immer wieder Plotarbeit nachholen müssen.

Inzwischen gehört für mich das Plotten neben anderen schriftlichen Vorüberlegungen und Planungen zum Romanschreiben dazu. Dabei musste und muss ich mir das erst antrainieren und meine Methoden stetig verfeinern. Eine große Hilfe dabei war mir der Hinweis auf Software für Autoren, die diese Arbeit vor allem in Hinsicht auf Übersichtlichkeit unterstützen soll, die aber bei Naturen wie mir auch einfach den (spielerischen) Anreiz, sich solcher Planungstätigkeit hinzugeben, erhöht.

Ich wählte zunächst das kostenlose Programm yWriter aus, das von der Planung und Entwicklung eines Schreibprojekts bis hin zur Fertigstellung desselben alle Arbeitsschritte in einer übersichtlichen Programmumgebung ermöglicht. Es ist also gleichzeitig Planungs- und Schreibsoftware.

yWriter
yWriter

 

In yWriter kann der Autor den Zeitrahmen seines Projekts planen, hinsichtlich dieser seine Arbeitsfortschritte kontrollieren, sein tägliches Schreibpensum bestimmen, Szenen in allen Details planen und gleich entwerfen, aus- und überarbeiten, sie Kapiteln zuordnen und beliebig verschieben. Szenenüberschriften und -zusammenfassungen sorgen dabei für Übersicht.
Figuren, Schauplätze und wichtige Gegenstände können auf eigenen Registerkarten entworfen, mit selbstgewählten Bildern illustriert und den Szenen zugeordnet werden. Und natürlich gibt es diverse Reports, die die Übersicht über das Projekt zusätzlich fördern.
Die Software enthält gleich drei deutsche Übersetzungen, die zwar alle nicht völlig ausgereift sind, aber auch denjenigen, die mit der englischen Sprache so ihre Probleme haben, den unkomplizierten Umgang mit dem Programm ermöglichen.

Mit dem Programm könnte man also rundum gut bedient sein. Warum habe ich mir nun vor einigen Tagen trotzdem noch ein zweites zugelegt? Storybook bietet doch eigentlich weniger. Aber das, was es bietet, kann es noch ein bisschen besser. Nämlich den Autor beim Planen seiner Story zu unterstützen.

Storybook
Storybook

 

Storybook ist anders als yWriter kein Ersatz für ein Textprogramm. Dafür ist es noch besser aufs Plotten zugeschnitten. Der entscheidende Vorteil ist, dass sich Szenen übersichtlich in einem Zeitstrahl anordnen lassen, sauber und farblich getrennt nach den verschiedenen Handlungssträngen. Durch den voreingestellten Kalender sind die Daten gleich mit den entsprechenden Wochentagen verknüpft. So lässt sich der Plot beinahe spielerisch entwickeln.

Auch bei Storybook lässt sich nach dem Installieren die Sprache einstellen. Die deutsche Übersetzung ist dabei wesentlich ausgereifter als bei yWriter. Und auch Storybook lässt sich kostenlos herunterladen.

Für mich ist es daher eine ideale Ergänzung für yWriter, wenn auch kein Ersatz. Ich werde also in Zukunft die Hauptplotarbeit mit Storybook machen und sie in yWriter übertragen. Dort kann ich Szenen-und Figurenplanung noch verfeinern, um schließlich die eigentliche Schreibarbeit und die Überarbeitungen mit yWriter zu erledigen.

Ich bin mir sicher, beide Programme eignen sich auch hervorragend für solche Autoren, die mit dem Plotten bisher noch ein bisschen auf Kriegsfuß stehen oder überhaupt erst einmal ausprobieren wollen, ob ihnen derartiges Arbeiten entgegenkommt.

Schöne Bescherung

Dieses würde wahrscheinlich das traurigste Weihnachtsfest werden, das ich je erlebt hatte. Es war der 23. Dezember und ich kam soeben von der Post, wo ich die letzten Grußkarten und ein kleines Päckchen für die Familie meiner Tante verschickt hatte. Glücklicherweise waren meine Verwandten daran gewöhnt, die Geschenke von mir erst nach den Feiertagen zu erhalten. Ich dachte heute allerdings sowieso nur noch an mein eigenes Fest.

Es würde in meiner kleinen Zweizimmerwohnung vor dem Fernseher stattfinden. Und das war gut so. Ein gemütliches Familienbeisammensein bei meinen Eltern hätte mir den Rest gegeben. Glücklicherweise verbrachten sie die Festtage in einem kleinen Haus in Dänemark. Das ersparte mir lange Ausreden.

Und das Angebot von Uwe, bei Wein und Kerzenschein noch einmal von vorn zu beginnen, war einfach lächerlich. So sehr ich seine Anwesenheit jetzt auch vermisste, es gab kein Zurück mehr! Seine Pute vom letzten Jahr wäre allerdings sehr willkommen gewesen.

„Ich, … äh, wünsche Ihnen frohe Weihnachten.“
Das war Peter Ernst, mein unangenehmer Nachbar, der mich mal wieder direkt vor meiner Wohnungstür abgefasst hatte.
„Ja, vielen Dank. Dir auch.“ Es widerstrebte mir, einen etwa Gleichaltrigen zu siezen. Eigentlich widerstrebte es mir überhaupt, mit Peter zu sprechen.
„D… danke sehr“, antwortete er und machte sich auf, die Treppe hinabzusteigen, nicht ohne sich unauffällig – wie er meinte – einige Male nach mir umzudrehen. Ich schlüsselte in meinem Schloss herum, das – wie immer – nur mit sehr viel Gefühl aufzubekommen war. Peter hatte mich wahrscheinlich schon vom Fenster aus beobachtet und tat nun so, als müsse er irgendwohin. Jetzt ging er vermutlich einmal langsam um den Block, um dann wieder in seiner Wohnung zu verschwinden. Es war ja seine Zeit, die er auf diese Weise vertrödelte.

Ich hielt es nicht lange zu Hause aus. Bald schon machte ich mich auf den Weg in eine kleine Kneipe, wo ich nach wenigen Wodka-Lemon vor den zudringlichen Stammtischhockern in die nächstbeste Disko flüchtete, die gerade erst ihre Pforten öffnete. Ich verbrachte die Nacht tanzend und mit den Drinks, die irgendwelche Männer mir spendierten, und fiel am frühen Morgen reichlich betäubt in mein Bett.

Am späten Vormittag des Heiligen Abends weckte mich das Telefon. Gemeinsam mit dem Kater, der sich über Nacht in meinem Kopf eingenistet hatte, schlafwandelte ich zu dem unerwarteten Wecker und nahm den Hörer ab.
„Guten Morgen, mein Schatz, habe ich dich geweckt?“
„Nein“, log ich Uwe an, gab mir aber keinerlei Mühe, auch nur annähernd so zu klingen, als sei ich schon seit Stunden auf den Beinen. „Das Schatz kannst du dir sparen.“
„Ach Lischen, sei doch nicht so. Noch könnten wir ein schönes gemeinsames Weihnachtsfest feiern.“
„Ich will aber nicht“, brummte ich, da meine Stimme zu nichts anderem in der Lage war.
„Ich bring Stollen mit, wir trinken schön Kaffee, dann hab ich ein nettes kleines Geschenk für dich …“
„Steck es dir sonst wohin! Hörst du mir immer noch nicht zu? Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben!“ Damit knallte ich den Hörer auf.
Er begann noch schlimmer, als ich gedacht hatte, der Heilige Abend. Ein brummiger Kater hinter der Stirn und eine nervige Töle am Telefon.

Ich ging in meine Miniküche, um mir einen Kaffee zu kochen. Dabei stieß ich mir meinen nackten kleinen Zeh am Küchenschränkchen, das immerhin Schrank genug war, einen mächtigen Schmerz hervorzurufen. Ich fühlte mich sogar zum Fluchen zu schwach.
Während ich auf den Kaffee wartete und verträumt dem Abklingen des Schmerzes lauschte, schlummerte ich wieder ein.

Es klingelte an der Tür. Ich schreckte auf, wunderte mich erst, wo ich war, dann, wer das sein könnte, sah nach der Küchenuhr – 17.02 Uhr –, hetzte an einem zerzausten Spiegelbild vorbei und öffnete die Tür nur einen Spalt. Aber da war niemand. Ich tat einen Schritt zur Tür hinaus und stolperte über ein verwaistes, sorgsam in kitschiges Weihnachtspapier eingeschlagenes Päckchen. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, entdeckte ich an einem roten Bändchen einen Umschlag. Wütend hob ich den Stolperstein auf. Konnte Uwe mich nicht in Ruhe lassen?

Nach kurzer Überlegung warf ich das Päckchen doch nicht die Treppe hinunter, sondern nahm es mit in die Wohnung, knallte dafür aber kräftig mit der Tür. Im Wohnzimmer öffnete ich zunächst den Umschlag. Auf einer Weihnachtskarte, die noch kitschiger war als das Papier – unter der Überschrift „Frohes Fest“ streckte mir ein Plüschbär ein rotes Geschenk mit grünem Band entgegen –, standen in einer filigranen Schrift, die unmöglich zu Uwe gehören konnte, die Worte:

„Dem leidenden Herz
das doch wieder einsam
ein Trost seinem Schmerz
zu heilen den Gram.“

Ein wenig schmalzig war es ja. Und doch war ich in diesem Moment seltsam gerührt. Von wem konnte das stammen? Ich öffnete das Päckchen. Es enthielt eine Flasche meines Lieblingsweins, einen Dresdner Stollen, eine Kerze und die neue CD von Maria Mena. Da kannte mich aber jemand gut: Ich fand auch noch die kleine silberne Kette, die ich vor einigen Tagen im Schaufenster bewundert und für zu teuer befunden hatte.

Ich klingelte. Peter öffnete ein wenig verwundert die Tür.
„Das kann ich nicht annehmen“, sagte ich frei heraus.
Peter blickte zu Boden: „W… was können Sie nicht annehmen?“
„Dein Geschenk, das du mir vor die Tür gelegt hast.“
„W… woher wissen Sie?“
„Wer sonst sollte es gewesen sein?“
„I… ich bitte Sie, nehmen Sie es an. Sie würden mir einen großen Gefallen tun.“
Zum ersten Mal sah er mir in die Augen. Sein Blick hatte etwas Flehendes.

Ich betrachtete ihn. Er war wirklich keine Schönheit. Seine Gestalt wirkte ein wenig in sich zusammengesunken, was die schmalen Schultern im Kontrast zu dem nicht gerade schlanken Rest seines Körpers noch unterstrichen. Sein rundes, konturloses Gesicht ähnelte einem ungebräunten Pfannkuchen. Unglaublich, ja geradezu unerhört, dass es Uwe in seinem grenzenlosen Wahn geschafft hatte, sogar auf diesen Mann eifersüchtig zu sein, dessen Blicke für mich ja nur ertragbares Übel gewesen waren. Aber Peter hatte, jetzt, da ich ihn genauer betrachtete, auch etwas Liebes. Etwas Unschuldiges.

„Na gut, ich nehme es an. Wenn es dir so viel bedeutet. Vielen Dank also. Jetzt muss ich aber wieder rüber. Bei dir riecht es, als würdest du Gäste erwarten.“
„Oh nein. Ich mache mir immer an Weihnachten Pute. Darauf will ich nicht verzichten.“
„Na dann. Einen fröhlichen Heiligen Abend noch“, sagte ich, drehte mich um und kreiste um den Gedanken, wer von uns beiden wohl heute einsamer war.

„Sie b… bleiben heute wirklich allein?“, fragte Peter.
„Was geht dich das an?“, wollte ich antworten, besann mich aber des Geschenks. „Ja“, sagte ich stattdessen und ein „leider“ entfuhr mir noch.
„I… ich habe alles schön dekoriert und die Pute ist bald fertig. W… wollen Sie nicht vielleicht zu mir rüberkommen?“
„Nein!“, antwortete ich schnell. „Nicht bevor ich mich ein wenig zurecht gemacht habe. Und nicht, wenn du nicht aufhörst, mich zu siezen.“

Ich ging in mein Badezimmer und freute mich auf einen vielleicht doch nicht so traurigen Heiligen Abend.

Mögen Sie Tee?

Anni Bürkl: Schwarztee
Anni Bürkl: Schwarztee

Ich bin eigentlich alles andere als ein Teetrinker. Das allein muss nicht heißen, ein Buch mit dem Titel „Schwarztee“ könne mir nicht gefallen. Aber schon ein überfliegendes Blättern in Anni Bürkls Roman macht klar: Hier bestimmt Tee nicht nur den Titel, hier begibt man sich in eine spezialisierte Teehandlung. Im doppelten Wortsinn.

Dennoch dürfte das auch für krimiliebende Teehasser nur eine kleine Hürde sein. Immerhin steht schon im Untertitel, dass es sich um einen Krimi handelt. Einen Salzkammergut-Krimi. Regional also. Ich komme aus Rostock. Aber gut, jeder Krimi muss irgendwo spielen, warum also nicht im ländlichen Österreich?

Aufschlagen, lesen! Und feststellen, die Wiener Autorin macht es einem wirklich nicht leicht. Sprache und Erzählstil sind so gar nicht krimilike. Krimilike? Anglizismen? Ja, sie begegnen uns vom ersten Absatz an, scheinbar wahllos eingestreut und keineswegs sanft eingefügt. Die Erzählerin, die uns Frau Bürkl präsentiert, liebt verkürzte Sätze, eingestreute Rückblenden und Gedankensprünge. Und sie ist geschwätzig, als habe sie übersehen, dass sie einen Krimi und nicht einen heiteren Frauenroman erzählt, in dem nur der Humor etwas zu kurz kommt.

Und die Hauptfigur erst, die uns nun ihrerseits Frau Bürkls Erzählerin präsentiert … Berenike Roither! Geprägt durch ritualisiertes Teetrinken und esoterische Spiritualität, den schon erwähnten Hang zu Anglizismen, Gedankenverirrungen und eine seltsame allgegenwärtig sexuelle Sehnsucht, die sich vor allem in ihrem Schoß abspielt. Auch hier scheint einiges nicht zu passen. Man ist geneigt, die Figur als unglaubwürdig abzustempeln. Zumindest als ebenso gewöhnungsbedürftig, wie es der Erzählstil ist.

Also schlagen wir das Buch wieder zu und überziehen die Autorin mit Vorwürfen, was sie alles falsch gemacht hat, wie man einen ordentlichen Krimi … Aber halt! So sind wir doch nicht, lieber Leser. Du und ich, wir suchen doch mit ein bisschen mehr Geduld nach der Intention der Autorin. Und bei aller anfänglichen Kritik hat uns das Buch doch längst und auf seine etwas ungewöhnliche Art in seinen Bann gezogen.

Nicht nur der Mord an dem unbequemen Journalisten Robert Rabenstein, der den Ausgangspunkt darstellt und nicht der einzige bleiben soll, wirft Fragen auf, viel mehr noch ist es die geheimnisvolle Vergangenheit der Protagonistin, die den Leser zum Weiterlesen zwingt. Wir beginnen zu ahnen, dass Berenike früher ein ganz anderes Leben geführt hat, als das nur äußerlich beschauliche in Altaussee, wo sie darum bemüht ist, mit ihrem neu eröffneten Teesalon Fuß zu fassen. Dass ihre Spiritualität, ja die Ruhe, die ihr beim Zubereiten und Genießen der unterschiedlichsten Teesorten widerfährt, Folgen eines traumatischen Erlebnisses sind, die als Abwehrmechanismen ihr neues Leben im Zaum halten sollen. Und dass die scheinbaren Unstimmigkeiten, die Anglizismen und die präsente Gier nach Sexualität, Relikte ihres vergangenen Lebens sind. Kurz: Wir haben es hier mit einer außergewöhnlichen Protagonistin zu tun, die auf außergewöhnliche und geradezu geniale Art und Weise beschrieben und völlig zu Recht absolut in den Mittelpunkt des Romans gerückt wird.

Die zunächst gerügte Erzählerin hat einen gehörigen Anteil daran, denn sie geht in ihrer Art völlig in der Hauptfigur auf. Obwohl sie in der dritten Person erzählt, ist sie dichter an der Protagonistin als so mancher Ich-Erzähler. Sie ist Berenike! Mit einer sturen Beharrlichkeit hat sie uns ihren Tee zubereitet. Mit Erfolg! Aus dem vorsichtigen Nippen ist ein Verstehen und schließlich ein Genießen in vollen Zügen geworden.

Nun folgen wir Berenike, die, nicht zuletzt, da sie selbst in Verdacht gerät, im ersten und allen folgenden Mordfällen auf ihre eigene kleine Faust ermittelt. Selbst wenn das Geheimnis ihrer Vergangenheit auch für den Leser immer klarer zutage tritt, bleibt die Faszination an der Figur erhalten. Gleichzeitig nimmt beinahe unmerklich die Spannungskurve in der eigentlichen Krimihandlung zu, die Berenike immer stärker ins Zentrum der Bedrohung rückt. Eine Bedrohung, die sich bald als eine historisch und politisch motivierte entpuppt.

Sicher, actionverwöhnten Lesern kommt „Schwarztee“ nur mit einigen wenigen Szenen entgegen, aber der Untertitel heißt ja auch nicht „Ein Salzkammergut-Thriller“. Dafür spitzt sich die Spannungskurve gegen Ende noch einmal deutlich zu und nach der Lösung gibt es ein nahezu klassisches Aufrollen des Falls, wie man es aus Detektivgeschichten kennt – natürlich weiterhin im unkonventionellen Erzählstil des Buches.

Fazit: „Schwarztee“ ist jedem uneingeschränkt zu empfehlen, der neuartiger und ungewöhnlicher Krimiliteratur gegenüber aufgeschlossen ist und  sich durch den besonderen Erzählstil und die möglicherweise gewöhnungsbedürftige Protagonistin eher herausgefordert denn abgeschreckt sieht. Teeliebhaber werden dem Roman zusätzlich einen besonderen Reiz abgewinnen, der sich beinah durch jede Zeile des Buches zieht. Aber auch denjenigen, die sich nicht zu diesen rechnen, dürfte der Krimi schmecken. Und manch einer wird sich sogar für „Berenikes Kleines Teebrevier“ im Anhang aufgeschlossen fühlen und mit den Tipps der Protagonistin zur Zubereitung der verschiedensten Teesorten eine neue Leidenschaft entdecken.

Klappentext:

Das beschauliche Altaussee im Salzkammergut. In Berenike Roithers neu eröffnetem Teesalon trifft man sich zur Lesung des skandalumwitterten Autors Sieghard Lahn. Doch ein Besucher steht zur Pause nicht mehr auf und schnell ist klar: Der Journalist Robert Rabenstein wurde ermordet.

Kein guter Auftakt für Berenikes beruflichen Neuanfang. Aber als Frau der Tat beschließt sie, selbst Licht ins Dunkel zu bringen – auch wenn sie sich dazu im fernen Wien der eigenen Vergangenheit stellen muss …

Die Autorin:

Anni Bürkl

Anni Bürkl, Jahrgang 1970, lebt seit Abschluss ihres Studiums der Publizistik im Jahr 2001 als freie Journalistin und Autorin in Wien. Im Ausseerland, wo sie sich im Sommer gerne aufhält, schreibt sie am liebsten. 2003 erhielt sie den Theodor-Körner-Förderungspreis. Sie ist Mitglied bei den „Mörderischen Schwestern“ und der „IG Autorinnen Autoren“. Der Kriminalroman „Schwarztee“ ist ihre erste Veröffentlichung im Gmeiner-Verlag.

Webseite der Autorin

Anni Bürkl
Schwarztee
Gmeiner Verlag, 2009
323 Seiten
ISBN 978-3-8392-1023-9
EUR 11,90

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Berger und Berger

Berta Berger: Der Augenschneider
Berta Berger: Der Augenschneider

Im August 2010 erscheint ihr Thriller bei Piper. Valentina Berger hat es geschafft! Nach zehn Jahren fleißiger Schreibarbeit bekam sie gleich eine Zweibuch-Vertrag für Thriller, die vermutlich das Zeug zum Bestseller haben.

Hinter dem Pseudonym verbirgt sich die Geschichtenweberin Berta Berger, die nach dem Märchenbuch „Die Prinzessin, die von der Liebe nichts wissen wollte“ 2008 und dem Kinderbuch „Kunigund Kugelrund“ in diesem Jahr (beide im Autumnus Verlag) nun also auch im Erwachsenen-Bereich beim großen Publikumsverlag debütiert.

In der Programmvorschau von Piper und seit Kurzem auch auf der Webseite des Verlags wird der Psychothriller „Der Augenschneider“ breits angekündigt. Selbst der Verlagstext hält schon, was der Titel verspricht:

Ich brauche dein Augenlicht.

Er schneidet ihnen bei lebendigem Leib die Augen heraus: jungen, schönen Frauen. Denn er braucht ihr Augenlicht…

Heinz Martin, Gerichtsmediziner in Wien, ist einem Serienkiller auf der Spur. Zwei Frauen hat er schon gefoltert und grausam verstümmelt. Beide Opfer waren attraktiv, schlank und hochgewachsen. Dann verschwindet auch Martins bildschöne Schwester spurlos, und kurz darauf schickt ihm der Killer eine Nachricht, die keinen Zweifel daran lässt, was er mit ihr vorhat …

Eva Maria Nielson hat nun zwei Interviews mit der Wienerin geführt, die ihr unter folgendne Links findet:

Im Gespräch mit der Autorin Berta Berger

Interview mit der Autorin Berta Berger

Hier geht es zur Webseite der Autorin.

Die Prinzessin, die
von der Liebe
nichts wissen wollte

Feilen und lektorieren

Die Weihnachtstage rücken näher und ich versuche noch schnell vor der so besinnlichen Zeit, das Wichtigste abzuarbeiten.

Beim Krimi bedeutet das vor allem am Exposee feilen, fürs Lektorat  noch einen weiteren Auftrag abzuschließen, nachdem mir das bereits gestern mit einem gelungen ist.

Selbst wenn man den Feiertagen wenig Bedeutung zumisst, heißt das nämlich leider nicht, dass man an ihnen unbeirrt und ganz normal arbeiten kann.

Vor den Kulissen

Der Vorhang ging auf und der Blick wurde frei auf prächtig gestaltete Kulissen. Sie strahlten in allen erdenklichen Farben und wie um es zu betonen, geschah eine ganze Weile nichts anderes, als dass sie von den Bühnenscheinwerfern mal auf die eine, mal auf die andere Art beleuchtet wurden.

Mir erging es zunächst nicht anders als den anderen Theatergästen: Ich saß und staunte, welche Mühe auf die Kulissen verwendet worden war, die mit Recht und Stolz in dieses und jenes rechte Licht gerückt wurden.

Dann begann das Schauspiel. Die Darsteller traten auf, sprachen ihren Text und handelten danach. Doch konnte ich meinen Blick kaum von den Kulissen lösen. Die Mimen und ihr Spiel waren im Vergleich zu dem bunten Hintergrund nur in blasse Farben gewandet. Ihre Sätze sprachen sie nur leise, um den Eindruck der Kulissen nicht zu gefährden.

Aber mit der Zeit wurde mir das Bunt zu grell und zu aufdringlich. So zwang ich mich, dem Spiel zu folgen, das ja eigentlich im Vordergrund ablief. Ich blendete die Kulissen völlig aus und stellte erschreckt fest, dass nicht viel übrig blieb. Einige der Schauspieler sprachen gar nur über den so großartigen Bühnenaufbau. Und mir ging auf, es handelte sich bei dem dargestellten Spiel nur um die Kulisse der Kulisse.

Ich schaute durch die Reihen im Publikum und sah ein paar, denen dies in ähnlicher Weise Unbehagen bereitete wie mir. Andere aber starrten weiter gebannt und mit offenen Mündern auf das Farbenspiel.

Ich entschloss mich, das Theater frühzeitig zu verlassen. Und während ich mich von meinem Sitz erhob, fühlte ich mich an so manchen Historischen oder Fantasyroman erinnert.

Lichtjahre im Ruhrgebiet

Lit.Award Ruhr – Oberhausen 2010, Thema: „Lichtjahre“

Einsendeschluss: 10. Januar 2010

Das Ruhrgebiet ist im Jahr 2010 eine der Kulturhauptstädte Europas. Der Lit.Award Ruhr leistet seinen internationalen Beitrag: Neben Autorinnen und Autoren, die im Ruhrgebiet leben oder arbeiten, sind auch die Literaturschaffenden aus den Regionen der Oberhausener Partnerstädte Mersin (Türkei / Çukurova), Carbonia (Italien / Sulcis) und Middlesbrough (Great Britain / Tees Valley) aufgerufen, sich mit Kurzgeschichten zu beteiligen.

Was wäre, wenn uns Botschaften aus einer fremden Welt erreichten? Würde es uns fürchten machen oder unseren Entdeckergeist beflügeln? Wie sähe es aus, wenn wir uns aufmachten, die Welt weit jenseits unseres Horizontes zu erkunden? Träfe man jemanden auf dem Weg? Möglicherweise sich selbst? Falls die Wissenschaft unser zukünftiges Leben unvorstellbar verändern wird: Vielleicht werden wir nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit reisen und an einem vergangenen Zeitpunkt noch einmal neu beginnen. Eventuell preschen wir auch vor, und die Erde wird sich weder als Scheibe noch als Kugel erweisen. Womöglich wird eine völlig neue Dimension alltäglich.

Oder bietet der Mensch an sich schon genug Stoff für erhellende Geschichten? Wo wird er in ferner Zukunft stehen? Wo steht er gegenwärtig? Im Licht oder im Schatten? Sind unsere Ziele fern oder zum Greifen nah? Steht alles in den Sternen, oder halten wir das Ruder sicher in der Hand? Wie auch immer: Wir freuen uns auf Geschichten von Entdeckungsreisen in ferne Welten oder den eigenen Kosmos. Und falls jemand an der Reise scheiterte, so wäre auch das erlaubt.

Preise:

  1. Platz: 10.000 Euro
  2. Platz: 3.000 Euro
  3. Platz: 1.000 Euro

Die Beiträge müssen fristgerecht zum vorgegebenen Thema in der jeweiligen Region eingereicht werden – als Kurzgeschichte in Landessprache.

Einsendungen von einem Land in ein anderes sind nicht zulässig.

Insgesamt darf der Umfang eines Beitrages 12 Seiten nicht überschreiten (DIN A4, pro Seite maximal 1.800 Zeichen inklusive Leerzeichen, computer- oder maschinengeschrieben). Auf den Texten dürfen keine Hinweise auf den/die Verfasser/in zu erkennen sein. In einem gesonderten Umschlag müssen Angaben zu Name, Geburtsdatum und Anschrift des Verfassers beigefügt werden. Jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin kann sich nur einmal bewerben.

Die eingesandten Texte dürfen bis zum 10. Januar 2010 noch nicht veröffentlicht sein.

Die Autoren und Autorinnen akzeptieren die Teilnahmebedingungen in allen Punkten und stimmen mit der Einsendung ihrer Texte der möglichen Veröffentlichung in schriftlicher Form und im Internet zu.

Die öffentliche Preisverleihung mit Lesung und Rahmenprogramm findet am 10. September 2010 im Gasometer Oberhausen statt. Die internationalen Preisträger werden dazu eingeladen.

Einsendungen an: Stadtbibliothek Oberhausen, Stichwort: Literaturpreis, Bert-Brecht-Haus, Langemarkstraße 19-21, 46045 Oberhausen

Weitere Infos: Zentrales Organisationsbüro des Lit.Award Ruhr 2010, Mail, www.litaward.de, www.bibliothek.oberhausen.de

Ich weise daraufhin, dass ich weder der Organisator dieses Wettbewerbs bin, noch mit den Oraganisatoren in irgendeiner Beziehung stehe. Für nähere Informationen wendet euch bitte an die angegebenen Adressen.

Die Sonnenfeste

Eine Leseprobe aus meiner Geschichte „Die Sonnenfeste“, die in der wirklich großartigen Anthologie „Geschichten eines Krieges“ erschienen ist.

Linnan ist der Sohn des Festungskommandanten und bekommt endlich die Möglichkeit, sich in der Schlacht zu beweisen, seinen Vater stolz zu machen und sich den Namen eines Kriegers zu verdienen. Doch im Krieg gibt es nicht nur Sieger.

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Eindringlinge

Vater verstand es, mir die Sorgen zu nehmen und sie durch Stolz zu ersetzen.
„Bald schon wird Hartos Sohn Herti heißen und Linnan ist für immer vergessen!“
Allein dieser Satz aus seinem Mund sorgte für ein breites Grinsen in meinem Gesicht, obgleich ich mich bemühte, einen grimmigen Ausdruck zu wahren.
„Trink, mein Sohn! Bald schon steht der Feind vor den Toren unserer Sonnenfeste! Bald schon wirst du zum Krieger und zum Manne reifen.“ Er hob seinen Krug und stieß mit mir an. Er trank, stand auf, den Krug erneut hoch erhoben, und rief in die Runde: „Singt, Kameraden, denn große Taten sollen folgen!“
Rundherum sprangen die Männer von ihren Schemeln, streckten die Krüge von sich, stampften den Takt mit den Stiefeln und brüllten:

„Wohlan, ihr Krieger, schärft das Schwert,
im Kampf zeigt sich des Mannes Wert!
Die Waffen scheuen kein Versteck,
auf dass der letzte Feind vereck.

Ob hier, ob dort, ob Troll, ob Ork,
ob früh, ob spät, nur keine Sorg‘,
wir stürmen nieder von den Türmen,
weh dem Gewürm dem wir erst zürnen!

Die Klingen vor, setzt euch in Marsch,
stoßt sie den Feinden in den Arsch!“

Danach lachten und brüllten sie noch lauter und ließen den Festungskommandanten hochleben. Mein Vater verbeugte sich in einer gespielten Geste und setzte sich wieder. Zu mir gewandt sang er noch einmal:

„Die Klingen vor, setzt euch in Marsch,
stoßt sie den Feinden in den Arsch!“

Sein Lachen polterte. Er soff den Krug in einem Zug leer und rief nach dem Wirt. Ich beeilte mich, mit ihm gleichzuziehen. Der Met lief mir aus den Mundwinkeln aufs Hemd. Wie gern hätte ich das Lied jetzt schon mitgegrölt. Nicht heimlich mit den Jungs, sondern hier, ganz offen in der Wirtsstube, gemeinsam mit den gestandenen Kriegern.
„Sie werden schon sehen, was sie davon haben!“, sagte Vater, nachdem der Wirt zwei neue Krüge auf den Tisch gestellt hatte. „Du hast Glück, Linnan, hörst du. Verdammtes Glück!“
Er beugte sich zu mir herüber. „Immerhin schien es seit einigen Jahren, als hätten wir die Orks endgültig aus Manlant vertrieben. Lange schon stießen unsere Jagdtrupps nicht einmal mehr auf vereinzelte Banden. Der Sieg gebührte den freien Völkern. Der Frieden war gut für die Bauern.“
Er beugte sich noch weiter vor. „Doch du und ich, wir sind keine Bauern. Und meine Sorge wuchs, Linnan, du müsstest diesen Namen, den dir deine Mutter gab, noch viele Jahre tragen, weil du dich nicht als Krieger beweisen könntest.“
Er seufzte. Dann fasste er meine Hand und mir wurde warm ums Herz.
„Aber die Orks sind zurückgekehrt!“
Er drückte meine Hand fester. „Irgendwo weit nördlich unserer Grenzen haben sich diese Bestien zusammengerottet und ihre stinkende Brut gezeugt. Morgen werden sie die Sonnenfeste erreicht haben und dann endlich wirst du zeigen, dass dein zukünftiger Name der eines Kriegers sein soll.“
Er lehnte sich zurück. „Sie werden ihre Dreistigkeit bereuen! Hier wird ihr Vormarsch zu Ende sein. Wir werden dafür sorgen, dass dieses Gewürm sich nie wieder in unseren Breiten blicken lässt!“

Ja, das wollte ich! Ich, Linnan, Sohn der Lind, wollte Herti, Sohn des Harto werden.
Jetzt hatten die Schauergeschichten der Kindheit keinen Platz mehr. Ich hatte noch nie einen Ork gesehen. Seit ich denken konnte, war der Krieg bereits weit von der Sonnenfeste entfernt gewesen und schließlich siegreich zu Ende gegangen. Seit ich im letzten Sommer mein sechzehntes Lebensjahr vollendet hatte, war ich zweimal mit den Kriegern aufgebrochen, weil Gerüchte besagten, man habe Orks im Norden gesehen. Beide Male war meine Anspannung umsonst gewesen.
Nun würde ich dem Feind gegenübertreten! Nach dem Lied der Krieger und den Worten meines Vaters sah ich keinen Grund, diese Kreaturen zu fürchten. Sicher, das war kein Kinderspiel mehr, aber ich freute mich darauf, hässliche Orkfratzen zu spalten. Ich würde den Festungskommandanten, meinen Vater, nicht enttäuschen!

Die Abendluft ließ mich erzittern. Ich biss die Zähne zusammen. Ein Krieger konnte schließlich nicht vor der Kälte auf den Festungsmauern kapitulieren. Dabei war es beruhigend, den Wind für die schlotternden Beine verantwortlich zu machen, nicht das Heer von Fackeln, das sich auf den Feldern vor der Feste versammelt hatte. Die Gestalten wirkten winzig, aber es waren so unglaublich viele. Die Gesänge, die aus ihren Kehlen bis zu uns herüberschallten, fraßen an meinem Mut. Die Signalhörner der Feinde zerrten an meinem Verstand. Ihre Trommeln brachten mein Herz aus dem Takt. Zum Warten verdammt. Warten auf den Angriff!

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Dies sind die Geschichten eines Krieges:

Chronisten schreiben über die stolzen Kämpfer, die für Land, Glaube oder König in den Krieg ziehen. Barden besingen ihre Heldentaten in Liedern.

Doch die wahrhaft großen Dinge ereignen sich unbemerkt und in aller Bescheidenheit.

Hier geht es um die Helden, die nicht in vorderster Reihe stehen. Die Wesen, die durch den Krieg gezwungen werden, oft sehr unkonventionelle Wege zu beschreiten und die mit viel List um ihr Leben und um das ihrer Angehörigen kämpfen.

Egal ob Mensch, Elf oder Monster, all diese Kreaturen haben ein gemeinsames Ziel: Überleben!

Lesen Sie selbst, über die Helden, die nie als Helden besungen wurden …

Drachenkinder (Hrsg.)
Geschichten eines Krieges
broschiert, 384 Seiten
vph-Verlag 2008
ISBN 978-3-937544-08-3

Auf der Internetseite zum Buch findet ihr auch eine Leseprobe aus „Das Glockenspiel“ von Andreas Wölfle.

26 Autoren haben zu diesem spannenden Thema Geschichten beigetragen.

Andreas Wölfle
Birgit Erwin
Klaus Mundt
Bianca Plate
Robert Heracles
Thomas Krings
Eva Fenslage
Tom Cohel
Philipp Bobrowski
Stefanie Behm
Nina Horvath
Nora Strasser
Isabella Schuler
Karin Kehrer
Peter Hohmann
Stefan Warnecke
Carsten Zehm
Esther Schmidt
Christel Scheja
K. D. Sopha
Lars Neger
Arno Endler
Maximilian Weigl
Nathalie Gnann
Friederike Stein
Torsten Scheib


Timo steigt vom Königsberg

Timo Bader, Autor und Geschichtenweber, berichtet in seinem Online-Tagebuch, dass er zum Ende seiner Arbeit für seinen Königsberg-Roman noch einmal einen Kampf zu bestehen hatte.

Den historischen Kriminalroman schreibt Timo Bader gemeinsam mit Hannah Steenbock im  Auftrag des Wurdack-Verlags. Er ist Teil einer Trilogie, deren weitere Teile von Jörg Olbrich und Michael Buttler beigesteuert werden und die für das vierte Quartal 2010 vorgesehen ist.

Damit stellt sie das erste Romanprojekt der Geschichtenweber dar, und ich gratuliere Timo an dieser Stelle ganz herzlich zur Fertigstellung seines Manuskripts. Auch wenn er schreibt:

„Natürlich muss noch kräftig gefeilt werden, denn hier und da sind noch Abstimmungen mit meiner Co-Autorin notwendig, damit aus den zwei Erzählsträngen eine runde Sache wird.“

Burgturm im Nebel

Burgturm im NebelHeute möchte ich euch ein schon etwas älteres Buch vorstellen, das ich mit meiner geschätzten Lektorenkollegin Johanna Michallik herausgeben durfte. Es ist für die Edition Geschichtenweber im Schreiblust Verlag erschienen.

In der Anthologie vereinen sich Geschichten, die nur eines gemeinsam haben: Sie alle spielen in Burgen, Schlössern oder Ruinen. Einige in der Gegenwart, andere in der Vergangenheit, manche sogar in der Zukunft.

Von Fantasy über Grusel und Science Fiction bis hin zum Krimi wird jedem etwas geboten.

Im Klappentext heißt es:

„Alte Gemäuer wirken auf die meisten Menschen faszinierend. Was mögen die engen Turmaufgänge, die gruseligen Ahnenbildnisse und die goldgeschmückten Säle im Laufe der Jahrhunderte für Geschichten gesehen haben? Welche schönen Burgfräuleins sind hier gewandelt, welche grausigen Gesellen dort entlang geschlurft?

Der Schreiblust-Verlag nimmt sich des Themas an – mit seinem Buch „Burgturm im Nebel“. Dafür haben die Herausgeber Philipp Bobrowski und Johanna Michallik, die sich unter anderem von der Rostocker Lesebühne kennen, überraschende und originelle Geschichten zusammengetragen. Es gibt, um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen, eine alte Krankenhaus-Ruine, die ein seltsames Eigenleben entwickelt, eine Enteignung, die dem Schlossherrn durchaus gelegen kommt, Batman, der tot im Burghof liegt, diverse Gespenster und noch mehr Unannehmlichkeiten, die die verschiedenen Besucher in den alten Kästen ertragen müssen. Auch der Humor hat – wie immer in den Büchern des Schreiblust-Verlages – seinen Platz.“

Trailer von Olga A. Krouk:

Florian Hilleberg über das Buch:

„Sehr unterhaltsame Geschichtensammlung mit Storys der unterschiedlichsten Genres, die zwar alle das Thema Burgen und Schlösser als Grundpfeiler aufweisen, in ihrem Aufbau und ihren Plots aber unterschiedlicher nicht sein könnten.
Ein Buch, ideal um lästige Wartezeiten mit einer klugen und unterhaltsamen Geschichte zu verkürzen.“ (Zur Rezi)

Die Herausgeber haben einigen großartigen Autoren den Vortritt gelassen:

  • Michael Buttler
  • Charlotte Engmann
  • Rüdiger Hanke
  • Michael Helming
  • Regina Holz
  • Rainer Innreiter
  • Wolfgang Kemmer
  • Josef Koba
  • Patricia Koelle
  • Olga A. Krouk
  • Manfred Lafrentz
  • Tobias Lagemann
  • Markus Niebios
  • Ursula Oggenfuß
  • Niklas Peinecke
  • Susann Rosemann
  • Kristina Ruprecht
  • Mirko Saß
  • Barbara Schinko
  • Dorte Schünecke
  • Ralf Seybold
  • Bernhard Weißbecker
  • Damian Wolfe

Philipp Bobrowski & Johanna Michallik (Hrsg.)
Burgturm im Nebel

Schreiblust-Verlag, Dortmund, Juli 2007
254 Seiten, Taschenbuch
ISBN-13: 978-3-9808278-9-8

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Zwei der schönsten Bücher 2009 kommen aus Rostock

Morgens früh um sechs
Morgens früh um sechs
Ein Mann geht in die Welt
Ein Mann geht in die Welt

Die Stiftung Buchkunst hat zwei Kinderbücher aus dem Hinstorff Verlag ausgezeichnet: Ann Cathrin Raabs „Ein Mann geht in die Welt“ und „Morgens früh um sechs“ mit Illustrationen von Julia Neuhaus und dem Text von Jens Sparschuh sind unter die 64 schönsten deutschen Bücher 2009 gewählt worden.

„Zwei Auszeichnungen der Stiftung Buchkunst für Kinderbücher eines Verlages in einem Jahr! Das haben wir in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht erlebt – und auch in Deutschland dürfte das sehr selten sein“, freuen sich Hinstorff-Lektor Thomas Gallien und Hinstorff-Herstellungsleiterin Sylvia Raschke über die Würdigung.

In ihrem Buch „Ein Mann geht in die Welt“ erzählt Ann Cathrin Raab von einem zu Beginn sehr einsamen Mann, der mit sich zunächst nichts anzufangen weiß, sich dann aber aufmacht, seine eigenen vier Wände verlässt. In klaren, leichten Bildern, in denen man auch nach dem zweiten Anschauen noch Kurioses und Komisches entdecken kann, nimmt Ann Cathrin Raab Kinder mit auf eine erlebnisreiche Reise in und durch die Welt.

„Morgens früh um sechs / kommt die kleine Hex’“ – viele Kinder
(und Eltern) kennen das Gedicht auswendig. Voller Sprachwitz und mitreißender Lust am Fabulieren hat Jens Sparschuh den Kinderreim fortgeschrieben: Zum Mittagessen betritt unübersehbar der dicke Heinz die Bildfläche und verbringt den Rest des Tages mit der kleinen Hexe. Julia Neuhaus’ Collagen leben bis ins kleinste der vielen Details, ihre Bilder scheinen sich zu bewegen.
Etwa, wenn die giftgrün gekleidete, sich voll auf der Höhe der Zeit befindende Hexe über die einem Laufrad ähnelnde Erde rennt oder sie auf ihrem Besen umschwebt.

Die Stiftung Buchkunst mit Sitz in Frankfurt/Main begleitet kritisch die Buchherstellung. „Die schönsten deutschen Bücher“, vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung werden jedes Jahr von einer unabhängigen Jury prämiert. Seit Ende November sind die diesjährigen „Schönsten“ bekannt, die aus über 1000 Einsendungen ausgewählt wurden: 47 Bücher erhalten eine „Prämierung“, 17 Bücher eine „Anerkennung“.

Der Hinstorff Verlag hat bereits in den beiden vergangenen Jahren Prämierungen für seine Kinderbücher erhalten: 2008 wurde Ann Cathrin Raabs Debüt „Zeckengeflüster“ und 2007 „Der Mann, der noch an den Klapperstorch glaubte“ von Thomas Rosenlöcher mit den Illustrationen von Maja Bohn ausgezeichnet.

Planungssicherheit

Ich gebe es zu: Ohne Planung geht bei mir nichts. Ich fürchte, ich bin da mit mir strenger als mancher Nicht-Freiberufler. Wäre dem nicht so, würde ich vermutlich zwischen Tagräumereien und Couch kaum den Schreibtisch finden, nur um dann festzustellen, dass ich dort gerade die unwichtigsten Dinge erledige.

Ich plane also. Den Tagesablauf, die Projekte, die Abgabetermine, die Einkäufe, den Haushalt, … Es gibt mir das Gefühl, ich würde aus einem riesigen Haufen an Aufgaben einen übersichtlich geordneten Stapel machen.

Leider funktioniert auch die beste Planung nicht immer. Da hilft dann nur ein Planungsputz. Ich gestalte meine Planung neu, bilde mir ein, sie im Vergleich zum Vorgänger noch weiter zu optimieren. Manches wird vorgezogen, anderes zurück, diesem wird mehr Raum eingeräumt, jenem weniger …

So geschehen auch heute. Wie in der Vergangenheit, hoffe ich, dass es auch dieses Mal wieder funktioniert. Mir ist jedenfalls deutlich leichter ums Herz.

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